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Interview mit Franziska Hirsch

Zuletzt aktualisiert am 30. September 2022 von vik_admin

(Bio)
Franziska Hirsch
Schriftzug in Schreibschrift "Just Relax"
Interview zum Thema "Entspannen wie die Profis - Schwerpunkt Ernährung" mit Franziska Hirsch, einer Ernährungsberaterin und Personaltrainerin.
httpv://www.youtube.com/watch?v=gfnvBESsrz4
Franziska Hirsch

Einstieg

Hi und willkommen zurück bei Home & Relax. Heute geht es bei uns um das Thema “Ernährung” und als Expertin für dieses Thema haben wir Franziska Hirsch bei uns. Franziska Hirsch ist Ernährungsberaterin und Personal Trainer, die ihren Kunden mit Rat und Tat zur Seite steht – und das nicht nur in Persona, sondern auch online. Aber Frau Hirsch möchten Sie sich vielleicht noch selbst kurz vorstellen?

Ja, sehr gerne. Mein Name ist Franziska Hirsch, ich bin studierte Ernährungsberaterin und Trainerin, auch im Gesundheitsbereich. Ich habe meine schöne Praxis im Friedrichshagen und dort arbeite ich gerne vor Ort, aber auch online. Genau, so viel zu meiner Person.

Interview

Vielen Dank! Dann wollen wir doch direkt anfangen, mit der ersten Frage. Was macht eine gesunde Ernährung aus?

Eine sehr spannende Frage, finde ich. Darüber könnte ich fast mehrere Bücher schreiben, aber ich versuche mich mal kurz zu fassen. Also, eine gesunde Ernährung ist etwas sehr Individuelles, denke ich. Was für den einen Menschen gesund ist, muss es für den anderen nicht sein, also speziell, wenn man zum Beispiel Erkrankungen hat, wie zum Beispiel eine Zöliakie. Menschen mit einer Zöliakie sollten Gluten vermeiden, gesunde Menschen hingegen brauchen das nicht. Also für einen gesunden Menschen ist es sinnvoll reichlich Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, aber auch ausreichend Proteinquellen, Nüsse, Samen zu essen. Aber eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist nach wie vor empfehlenswert. Das ist auch kein Geheimnis mehr, denke ich, dass es sinnvoll ist Alkohol, Zucker und rotes Fleisch auf ein Minimum zu reduzieren. Was auch immer ein schönes Beispiel ist, sind Kinder. Denn Kinder sind ein gutes Vorbild, in der Regel, für gesundes Verhalten. Kinder essen, wenn sie Hunger haben, schlafen, wenn sie müde sind, und weinen, wenn sie traurig sind.

Das stimmt, das ist ein guter Vergleich. Gibt es etwas, was viele in Bezug auf gesunde Ernährung zunächst nicht erwarten oder vielleicht auch falsch einschätzen?

Ja, das ist auch eine sehr schöne Frage. Zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie, sage ich mal so, dass die viele Tricks auf Lager haben, um den Verbraucher zu täuschen. Zum Beispiel bei dunklem Brot ist das ja ganz oft so, dass hier eben Brot mit Mais- und Zuckerlikör eingefärbt wird, um dem Verbraucher sozusagen zu signalisieren, dass das Vollkornbrot ist. Dabei ist das gar kein Vollkornbrot. Was viele auch gar nicht wissen ist, dass Vollkornbrot auch gar nicht dunkel sein muss, um einen hohen Ballaststoffgehalt zu haben. Also Vollkornbrot darf ein Brot oder ein Brötchen nur genannt werden in Deutschland, wenn das Produkt zu 90% aus Roggen- und Weizenvollkornerzeugnissen hergestellt wird. Bis zu 10% dürfen auch andere Mehle drin sein. Vollkornprodukte haben nicht nur einen hohen Ballaststoffanteil, und sind somit auch richtig gutes Futter für unsere hilfreichen Darmbakterien, Vollkornprodukte haben auch den Vorteil, dass sie länger sättigen und somit Heißhunger vorbeugen können.

Das ist wirklich etwas, was häufig falsch dargestellt wird. Jetzt haben Sie ja mit vielen verschiedenen Menschen zu tun, die mit ihren Ernährungsanliegen zu Ihnen kommen. Was haben Sie denn für Herausforderungen beobachtet, die einem bei der Beibehaltung einer gesunden Ernährung entgegenkommen?

Nun ja, wenn jemand für sich die passende gesunde Ernährung gefunden hat, dann sollte es dort auf lange Sicht keine großen Herausforderungen geben, denke ich. Eine Herausforderung, die ich immer wieder sehe, ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr, vor allem bei den älteren Leutchen. Je älter die Leutchen werden, sehe ich, desto weniger trinken sie. Das Trinkbedürfnis, das lässt oft mit dem alter nach, aber da gibt es auch verschiedene Gründe, wie zum Beispiel die Inkontinenz, die immer weiter in der Bevölkerung zunimmt. Das ist kein Thema, worüber man in der Regel gerne spricht, was natürlich für die Prävention hilfreich wäre, wenn man mehr darüber sprechen würde. Denn auch hier kann man vorbeugen, zum Beispiel mit Beckenbodentraining, das auch sehr hilfreich vor oder nach der Schwangerschaft ist. Eine gute Flüssigkeitsversorgung beugt auch Verstopfung, Kopfschmerzen, trockene Haut, Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Unkonzentriertheit und weiteres vor. Also daran kann man nicht früh genug arbeiten. Das sehe ich ähnlich, wie mit der Essensmenge, dass man hier auch am Anfang des Tages mehr Flüssigkeit zu sich nimmt, und je später der Tag wird, also zum Abend hin eher weniger zu trinken, damit man nachts eben nicht so häufig raus muss und hier auch besser schlafen kann.

Das ist wirklich ein Aspekt, der häufig vernachlässigt wird. Gibt es denn auch eine Möglichkeit durch seine Ernährung den Stress in seinem Alltag zu senken?

Ja, zum Beispiel wenn man feste Essenszeiten und Routinen hat und in den Tag einbaut. Dann ist das auf jeden Fall eine Erleichterung. Wenn man immer zu verschiedenen Zeiten isst oder vielleicht auch nebenbei, während der Arbeit, im Gehen, im Auto oder gar das Hungergefühl ganz verdrängt, weil man zum Beispiel in einem langen, wichtigen Meeting sitzt, dann ist das natürlich auch unnötiger Stress für den Körper. Regelmäßige Essenszeiten, Essenspausen, in denen wir in Ruhe essen können, in denen wir ausreichend Kauen, sind wichtig für uns und wichtig, damit wir uns gut versorgen können, damit wir da auch den Stress reduzieren können und keinen weiteren Stress aufbauen.

Das ist sicherlich eine gute Möglichkeit, da ein bisschen besser darauf zu achten. Haben Sie vielleicht noch andere Tipps, wie man gesunde Ernährung einfacher in den Alltag mit einplanen kann?

Da gibt es wirklich viele schöne Möglichkeiten. Zunächst ist es ganz gut zu wissen, warum eigentlich. Also warum ist mir das wichtig, warum möchte ich mich gesund ernähren. Vielleicht auch die Frage zu klären, was passiert, wenn ich mich gesund ernähre oder was passiert, wenn ich mich nicht gesund ernähre. Dann ist es sinnvoll sich den Status quo anzuschauen. Dafür kann es hilfreich sein, die Ernährung zu protokollieren oder mit einer App die Ernährung zu tracken, da gibt es ja mittlerweile viele Möglichkeiten. Bei verschiedenen Symptomen oder Erkrankungen bietet sich das häufig an, dass man sich das nochmal genauer anschaut, zum Beispiel, dass man Laboruntersuchungen hinzuzieht. Zum Beispiel sich die Nährstoffversorgung da genauer anschaut und gegebenenfalls Nährstoffe substituiert, um das dann auszugleichen. Wenn man feststellt, dass zum Beispiel zu wenig Gemüse gegessen wird, dann kann man gezielt daran arbeiten. Man kann sich zum Beispiel eine Liste erstellen, mit dem Gemüse, dass man gerne isst und die dann immer mehr täglich in den Speiseplan zu integrieren, vielleicht auch mit Rezepten. Also wichtig auf Dauer ist es, dass es wirklich schmeckt, dass es satt macht, dass es in den Alltag passt, sonst lässt man das leider schnell wieder bleiben.

Vielen Dank für die guten Tipps! Neben gesunder Ernährung legen Sie ja auch viel Wert auf gesunde Bewegungsgewohnheiten. Wie könnten diese denn zum Beispiel aussehen?

Stimmt, also ich kombiniere sehr gerne in meinen Coachings und in meinen Beratungen die Themen Ernährung, Sport und Stressreduktion. So wie das Essen schmecken sollte, so sollte Bewegung am besten Spaß machen, denn so bleibt man wirklich dabei. Hilfreich ist es oft auch jemanden dabei zu haben, mit dem man regelmäßig Trainiert, eine Freundin oder jemand anderes. So kann man sich gegenseitig gut motivieren und man hat eine gewisse Verbindlichkeit. Oder Sie holen sich einfach einen Personal Trainer. Das ist auch immer ganz praktisch, wenn man sich das leisten kann. Dann wird das Training genau auf Sie abgestimmt, also so mache ich das jedenfalls, wenn ich meine Personal Trainings anbiete. Aber auch Gruppenkurse zum Beispiel können sehr hilfreich sei. Da habe ich gestern gerade das Feedback bekommen in meinem Präventionskurs zum Abschluss, dass es natürlich immer viel mehr Spaß macht zusammen, in der Gruppe.

Ja, das stimmt auf jeden Fall. Es fällt einem schon sehr viel leichter. wenn man jemanden an der Seite hat. Haben Sie denn zum Schluss noch einen Tipp an alle, die anfangen möchten sich gesund zu ernähren?

Och, da fallen mir jetzt aber viele ein! Zum Beispiel, essen Sie, wenn Sie essen, ohne Fernseher, ohne Handy, ohne Arbeit, gerne mit der Familie, mit Freunden oder lieben Kollegen zusammen. Zweiter Tipp ist, machen Sie keine Diäten, jedenfalls keine auf Zeit. Stellen Sie lieber Ihre Ernährung auf Dauer um, dann haben Sie mehr davon. Dabei kann ich Sie auch gerne unterstützen, wenn Sie möchten, in der Praxis in Berlin, oder gerne auch online ortsunabhängig. Genau, das macht mir Spaß.

Abschluss

Sehr schön! Vielen, vielen Dank für das Interview, Frau Hirsch!

Sehr gerne!

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