Richtig Saunieren
Richtig Saunieren ist die Grundlage für einen erholsamen Spa-Tag. Kaum eine Möglichkeit zur Entspannung hat sich über Jahrzehnte, ja sogar Jahrhunderte, so sehr bewährt, wie der Besuch einer Sauna. Besonders in der kalten Jahreszeit zieht es immer mehr Leute wieder regelmäßig in die Hitzekammer, sei es in öffentlichen Einrichtungen oder in der heimischen Sauna zuhause, um dort zu schwitzen und sich mittels Sauna vor Erkältungen zu schützen. Der regelmäßige Saunabesuch kann sich also enorm auf dein Wohlbefinden auswirken. Wie wichtig dabei das richtige Saunieren ist, verraten wir dir jetzt.
Warum Saunieren so gesund ist
Richtig Saunieren ist gesund! Das ist schon lange kein Geheimnis. Schon die alten Römer begaben sich in die Therme, um dort im stark aufgeheizten Dampfbad ihren Körpern etwas Gutes zu tun. Durch den regelmäßigen Besuch bleibt der Kreislauf in Schwung, die Durchblutung wird angeregt und das Immunsystem verbessert sich. Besonders das starke Schwitzen der Haut wirkt sich positiv auf deinen Körper aus. Dein Körper fungiert hierbei als Durchspülsystem und der Schweiß als Transportmittel. So werden durch den überdurchschnittlichen Schweißausstoß eine große Menge an Giftstoffen aus deinem Körper gespült und deine Haut weiterhin porentief gereinigt. So profitiert nicht nur das Innere deines Körpers, sondern auch deine Haut kann durch Reinheit und einen frischen Glow überzeugen.
Duschen
Vor dem ersten Saunagang solltest du in jedem Fall eins tun: Duschen! Es ist wichtig die Haut von altem Schweiß und Schmutz, der sich im Laufe des Tages angesammelt hat, zu befreien. Das ist in erster Linie nicht nur hygienischer für alle Beteiligten, sondern sorgt auch dafür, dass deine Haut schneller mit dem Schwitzen beginnen kann. Alter, angetrockneter Schweiß und Schmutz, sowie der natürliche Fettfilm der Haut können den Prozess nämlich behindern und das kann im schlimmsten Fall dafür sorgen, dass dein Körper zu heiß wird. Nach dem Duschen solltest du dich außerdem wieder gründlich abtrocknen. Warum? Trockene Haut beginnt schneller zu schwitzen und somit beginnt dein Körper schneller mit dem Reinigungsprozess.
Nacktheit
Hosen runter
“It´s getting hot in here, so take off all your clothes“! So wie es Nelly schon in seinem Hit von 2009 besang, ist es auch beim richtigen Saunieren Zeit seine Klamotten abzulegen. Für Viele ist dies jedoch, bei einem ausgeprägteren Schamgefühl, eine unangenehme Hürde. Du brauchst dir aber keine Sorgen zu machen. In der Sauna sind alle nur da um sich zu entspannen und nicht um dir etwas wegzugucken. Generell ist in den meisten Saunen das Licht ohnehin stark gedämpft, sodass man sowieso kaum Details erkennt. Sollte es dir dennoch unangenehm sein, solltest du auf jeden Fall vorerst mit einer geschlechtergetrennten Sauna anfangen oder dir einfach eine Sauna für Zuhause anschaffen. Dort fühlst du dich sicher für den Anfang etwas wohler. Für den Intimbereich kannst du dir ansonsten aber auch ein kleines separates Handtuch mitnehmen, um es über deine sensiblen Stellen zu legen. So sieht niemand deinen Kellerbereich und du kannst entspannter an die Sache herangehen. Aber lass dich trotzdem nicht stressen. Wie bereits erwähnt: Es interessiert in der Regel niemanden, was bei dir unterhalb des Äquators abgeht.
Hygienischer Aspekt
Das Hauptargument der Sauna als textilfreie Zone ist der hygienische Aspekt. Einige Menschen verstehen nicht, weshalb sie die Sauna nicht in Bikini oder Badehose besuchen dürfen. Das liegt vor allem daran, dass sich in der Badebekleidung sehr viel Schweiß ansammelt. Besonders beim Abkühlen nach dem Saunagang ist es eine etwas unappetitliche Vorstellung den ganzen Schweiß im Abkühlbecken zu haben. Weiterhin besteht der größte Anteil an Bademode aus synthetischen Stoffen, die bei der Hitze und durch das Schwitzen ausgedünstet werden und in die Luft geraten, was ebenfalls nicht angenehm und schon gar nicht gesundheitsfördernd ist.
Dauer deiner Schwitz-Session
Wie lange du dich in der Hitze aufhalten möchtest, ist dir überlassen. Niemand wird dich festhalten, wenn du dich entscheidest den Saunagang frühzeitig zu beenden. Ein grober Orientierungswert für dich könnten 8-12 Minuten sein. In dieser Zeit kommst du schon ordentlich ins schwitzen und bringst deinen Kreislauf schon gut in Schwung. Ohnehin sollte dein Saunagang nicht die Zeit von 15 Minuten überschreiten. Denk daran: Dein Körper ist keine Maschine und benötigt die Zeit um sich zu erholen. Auch wenn es dem Körper gut tut, ist er eine solche Hitze auf längere Zeitintervalle nicht gewöhnt und auch nicht darauf ausgelegt. Das dürftest du verstehen, wenn du im Hochsommer schon mal zu lange in der Sonne gelegen und dann einen Hitzschlag erlitten hast. Du kannst zwischen den Saunagängen auch variieren. Die erste Runde nur 8 Minuten, die Zweite 10 Minuten und beim letzten Saunagang dann nochmal 3 Minuten länger. Wie du die Intervalle gestaltest, wie oft und wie viele Gänge du unternimmst, ist dir überlassen. Aber denke immer daran: Nur solange es dir gut tut!
Hoch hinaus oder auf dem Boden der Tatsachen
Richtig Saunieren – egal ob Anfänger oder erfahrene Besucher: Jeder überlegt beim Betreten der Kammer, wo man am besten Platz nehmen sollte. Vielleicht denkst du jetzt: „Pf einfach dort wo ein Platz frei ist“. Dies ist jedoch eine Annahme, die sich fatal auf dein Saunaerlebnis auswirken kann. Du musst daran denken, dass Hitze nach oben steigt und es demnach auf den höheren Bänken auch eine ganze Ecke heißer ist, als auf den Bänken auf Bodenhöhe. Besonders als Anfänger solltest du dir, beim richtig Saunieren, nicht zu viel mit der Temperatur zumuten oder versuchen anderen etwas zu beweisen und buchstäblich „am Boden der Tatsachen“ anfangen. Bevor du dich setzt, solltest du unbedingt dein Saunahandtuch auf die Bank legen. Dies ist für alle Beteiligten am angenehmsten, da sich dann niemand später in deinen Schweiß setzten muss und du dich im besten Fall auch niemals in fremden Schweiß setzten musst.
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!
Die Saunakammer ist ein Ort der Entspannung. Während dieser Zeit solltest du dich auf dich und deinen Körper konzentrieren. Nichts ist dabei störender als irgendein Gebrabbel von anderen Saunierenden. Dies mag für alle kommunizierfreudigen Menschen hier etwas befremdlich wirken, sollte aber dringlichst respektiert werden. Beim Betreten der Kammer reicht ein freundliches in die Runde nicken schon vollkommen aus, um dem Drang einer Begrüßung gerecht zu werden und dabei dennoch niemanden zu stören oder den ein oder anderen Tagtraum zu zerstören. Falls du zufällig jemanden treffen solltest, den du kennst und ihr euch austauschen wollt, dann wartet bis zum Ende des Durchganges ab oder verlasst leise die Kammer. Gegen kurze geflüsterte Nachfragen ist jedoch nichts einzuwenden. Besonders solltest du dich, bevor du dich setzt, leise erkundigen ob der Platz neben einer Person noch frei ist, um sicherzustellen, dass man nicht zu sehr in die räumliche Sphäre einer Person eindringt. Also kurz um: Rück niemandem ungefragt auf die Pelle.
Der Chef in der Sauna
Für viele ist es ein „Worst Case“-Szenario. Man trifft den/die Chef/in, die Lehrkraft oder den ungeliebten Nachbarn in der Sauna. Für den Fall, dass es dich mal treffen sollte: Keine Panik! Das Schlimmste, was du in dieser Situation machen könntest, wäre geschockt die Saunakammer wieder zu verlassen. Das macht die Situation für das nächste Aufeinandertreffen nur noch unangenehmer und regelrecht peinlich. Nicke ihm oder ihr einfach freundlich zu. Das reicht schon. In der Sauna soll ohnehin nicht unnötig gesprochen werden und glaube uns: Dein/e Chef/in hat in diesem Moment sicherlich genauso wenig Lust mit dir zu reden wie du mit ihm. Setze dich einfach ein paar Plätze weiter mit Blick in die gleiche Richtung. So beleidigst du niemanden und der Blick rutscht nicht so leicht aus und ihr könnt beide entspannt richtig saunieren. Direkt neben ihn, oder direkt gegenüber zu sitzen, solltest du vermeiden, da das schnell zu persönlich und schlichtweg zu nah wird. Je nachdem auf welchem Level du mit deine/r/m Chef/in bist, solltest du überlegen deinen Intimbereich mit einem kleineren Handtuch abzudecken. Gleichermaßen gilt für dich auch die Regel: Nicht abchecken was der/die Chef/in zu bieten hat!
Lass dir Zeit
Richtig Saunieren soll in erster Linie entspannen. Gehe also nicht mit Zeitdruck in die Sauna. Nichts stresst dich im Nachhinein mehr als ein ständiges auf die Uhr schauen. Abgesehen vom zeitlichen Aspekt sollte dein Körper den Saunagang ruhig durchlaufen. Dein Körper ist mit dem starken Schwitzen schon gut damit beschäftigt deinen Körper kühl zu halten und kann auf andere Baustellen wie einen hohen Puls gut verzichten. Bevor du also die Sauna betrittst, gehe in aller Ruhe duschen und trinke vielleicht noch ungestresst einen Schluck Wasser. Während des Saunaganges solltest du nämlich nicht trinken. Wenn du alles erledigt hast, mache dich langsam auf den Weg zur Kammer und betrete sie mit ruhigem Gewissen.
Ab ins Kalte
Um den vollen Effekt des richtigen Saunierens auskosten zu können, solltest du deinen Körper danach abkühlen. Gehe dafür in der kalten Jahreszeit vor die Tür und verharre dort für ein paar Minuten. Dabei solltest du so wenig wie möglich anhaben. Für einen stärkeren Reiz ist die wohl bekannteste und gängigste Form der buchstäbliche „Sprung ins kalte Wasser“. Der dient nicht nur der weiteren Abkühlung, sondern auch der Abhärtung des Körpers! Um deinen Körper nicht zu heftig zu überraschen solltest du deine Knöchel vorher einmal in das kalte Wasser halten. In den meisten Saunieranlagen gibt es dafür ein kaltes Wasserbecken im Außenbereich. Gab es schon eine besondere Location wo du dich abgekühlt hast? Verrate sie uns doch gerne im Kommentarfeld. Für die nicht so hart Gesonnenen empfiehlt sich eine kalte Dusche. Dabei kannst du mit der Brause langsam selbst steuern wie schnell du vorgehen willst. Du solltest dich dabei nur von außen nach innen arbeiten. Also bei Füßen und Händen anfangen und dich dann bis hin zum Herzen vorarbeiten. Richtig Saunieren bedeutet auch, sich nach dem Saunagang anständig abzukühlen.