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Interview mit Lea Le Mang

Zuletzt aktualisiert am 30. September 2022 von vik_admin

(Bio)
Schriftzug in Schreibschrift "Just Relax"
Wir sprechen heute über das Thema Yoga und wie man damit mehr Entspannung in seinem Alltag finden kann. Dazu haben wir Lea Le Mang im Interview.
httpv://www.youtube.com/watch?v=hBurDsuzwYY
Lea Le Mang

Einstieg

Hallo an alle und willkommen bei Home & Relax. Wenn man an das Thema Entspannung denkt, dann ist der Gedanke an Yoga auch nicht sehr weit weg und darum geht es heute auch bei uns. Wir haben als Expertin Lea Le Mang hier. Ja, Lea, es freut mich sehr, dass du hier sein kannst. Möchtest du dich kurz noch vorstellen?

Sehr gerne. Ich danke dir für die Einladung, ich freue mich auch, dass ich dabei sein darf. Ich bin Lea Le Mang , ich bin Yogalehrerin, Yogacoach und mir liegt es am Herzen, die Leute dazu zu inspirieren, Yoga in ihrem Alltag zu integrieren und dadurch ein entspanntes und glückliches Leben zu leben.

Das hört sich schon mal wirklich gut an! Yoga wurde für dich ja besonders durch deine Reise nach Indien geprägt. Was hat dich dazu bewogen, das erste Mal nach Indien zu reisen?

Also meine erste Indienreise ist jetzt tatsächlich schon so gut 12 Jahre her und damals hatte ich zwar auch schon Yoga gemacht, aber es war noch gar nicht so wirklich meine Motivation, bei der Indienreise dann auch diesen Yogaweg weiterzugehen. Damals war ich Studentin und hatte Semesterferien, hatte dadurch einfach viel Zeit und war neugierig auf eine fremde Kultur. Mich hat der asiatische Raum total interessiert. Dann habe ich ehrlich gesagt einfach nach günstigen Flügen geguckt und ich bin sehr glücklich, dass es damals nach Indien noch sehr günstige Flüge gab und das war quasi dann der Ausschlag, dass ich dann nach Indien gegangen bin. Das erste Mal bin ich direkt für zwei Monate geflogen und habe da auch wirklich dann dieses Fremde kennengelernt. Ich wollte eine fremde Kultur kennenlernen und da war auch alles ganz fremd -trotzdem habe ich mich gleichzeitig heimisch gefühlt. Indien hat eine ganz besondere Energie. Manche lieben es, andere mögen es nicht so gerne, aber ich liebe es sehr und das hat sich dann so gut ergeben, dass ich dann eben da auch das Yoga vertiefen konnte und Yoga auch so an der Quelle gelernt habe. Also wirklich von Lehrern, die damit aufgewachsen sind und als ich in Indien das erste mal Yoga gemacht habe, hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass ich das erste Mal richtig Yoga mache. Das war wirklich ein ganz besonderes Erlebnis und deswegen zieht es mich immer wieder dorthin.



Yoga

Das wäre natürlich wirklich schön. Die Intuition und das Fühlen spielen für dich auch eine große Rolle. Wie hat Yoga dein Bewusstsein dafür überhaupt verändert?

Das ist wirklich eine schöne Frage. Intuition ist mir auch ganz wichtig und das ist tatsächlich so, dass wenn ich in Indien bin, ich so verbunden bin und ich habe mich gefragt, warum das, wenn ich hier zurück zu Hause in Deutschland bin, nicht ganz so stark ausgeprägt ist. Und ich führe das darauf zurück, dass wir hier wirklich in so einer Leistungsgesellschaft sind und sehr kopflastig. Also hier geht es um höher, schneller, weiter. Man spricht im Yoga ganz schön von Sonnen- und Mondenergie. Und diese Sonnenenergie sind mehr diese männlichen Eigenschaften, alles, was mit Denken zu tun hat und mit Plan und Struktur und die Mondenergie ist mehr so Intuition, Fühlen, das hält man eher für weibliche Eigenschaften. Diese männlichen Eigenschaften haben eher Dominanz in unserer Gesellschaft und Yoga möchte für eine Balance dieser Eigenschaften sorgen. Wir wollen diese Energien in uns ausbalancieren.

Wir brauchen wirklich ein bisschen mehr Ausgeglichenheit und Ruhe. Was begeistert dich denn persönlich an Yoga?

Da begeistert mich wirklich ganz viel dran. Yoga ist so ein großes Feld und auch, wenn es vielleicht ein bisschen pathetisch klingt: Ich würde tatsächlich sagen, dass Yoga mir die Antwort auf alle meine Fragen gibt oder vielleicht auch die Lösungen für alle meine Probleme. Aber ich habe schon in meiner Vergangenheit sehr dazu geneigt, Dinge zu hinterfragen , so die Frage nach dem Sinn des Lebens, mir Sorgen zu machen und zu zweifeln. Yoga ist ja wirklich nicht nur diese Körperübung, die man so kennt, da steckt eine ganze Philosophie, eine ganze Lehre dahinter, die sich auch auf alle unsere Lebensbereiche bezieht. Das hilft mir einfach, mich immer im Alltag wirklich so entspannt auszurichten und das Schöne ist auch, dass es eben nicht so dogmatisch ist. Also man soll nicht einfach blind einer Lehre folgen, sondern dadurch, dass man Yoga praktiziert, findet man eigentlich alle Antworten in sich. Da gibt es einen ganz schönen Satz von einem auch indischen Yogi Pattabhi Jois, der folgendermaßen lautet: „Do your practice and all is coming.“ Du brauchst nur praktizieren und dann kommt alles wie von allein. Das ist eben auch, wie ich Yoga empfinde. Wenn man regelmäßig praktiziert, löst sich alles, fühlt sich alles an wie magisch. Das ist das, was mich ganz besonders an Yoga begeistert.

Das ist echt interessant, ein ganz anderer Ansatz. Gibt es denn etwas, was viele, auch in Bezug auf Yoga, vielleicht zunächst falsch einschätzen?

Ja, da gibt es wirklich viel. Das ist auch eine super Frage. Ich habe einen Yogapodcast und diese Frage stelle ich dann auch immer meinen Interviewgästen. Und da sieht man, wie viele Missverständnisse es wirklich um Yoga gibt und ich finde, dass einer der größten Missverständnisse beim Yoga ist, dass Menschen denken, sie müssten gelenkig sein, um mit Yoga anzufangen. Und das ist wirklich gar nicht so. Das kommt natürlich von den Medien. Man nimmt immer diese schönen Fotos um Werbung für Yoga zu machen, wo Leute sich total verbiegen aber das ist eben nur ein ganz kleiner Teil vom Yoga und Yoga ist wirklich für jeden da. Das fängt ja schon an mit Atemübungen, da sind wirklich keinerlei Voraussetzungen nötig. Jeder ist willkommen.


Yoga für Einsteiger

Das ist doch schonmal super. Das führt uns auch hier direkt zu der nächste Frage: Wie kann man überhaupt einen einfachen Einstieg in Yoga finden?

Also, ich würde sagen, offen sein und einfach loslegen. Das ist natürlich einfach, wenn man in einer Großstadt wohnt – da hat man ja heutzutage wahnsinnig viele Möglichkeiten. Wenn man vielleicht auf dem Land wohnt und wo kein Yogastudio ist, ist, es vielleicht schwieriger, aber auch heutzutage durch das Onlineyoga kann man sich ja auch da Yoga nach Hause holen. Und dann würde ich wirklich einfach sagen, verschiedene Sachen ausprobieren, weil eben ja Yoga so ein großes Feld ist und auch wenn man dann in einer Yogastunde war und denkt: „Das war irgendwie total blöd“ – einfach noch was anderes ausprobieren, weil es eben wirklich ganz, ganz große Unterschiede gibt, also einfach machen.

Das ist doch beruhigend, dass man einfach loslegen kann. Wie hat Yoga dir denn geholfen, Entspannung in dem Alltag zu finden?

Das hilft mir immer wieder, es ist ja auch so, dass man nie damit fertig wird, sondern man muss tatsächlich immer weiter üben. Aber mir hilft halt die Tatsache, dass alles, was wir auf der Matte oder im Yogastudio üben, ganz automatisch dann in den Alltag übergeht. Wenn man schon bei einer Yogastunde war, dann kennt man das, dass man am Anfang aufgefordert wird: Konzentrier dich auf den Atem, komme hier im Moment an. Nicht in der Zukunft sein oder in der Vergangenheit, sondern komme hier bei dir an und das üben wir natürlich in dem Moment auf der Matte, aber irgendwann passiert das ganz automatisch, dass wir auch im Alltag einfach viel mehr bei uns bleiben, uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das ist auch in allem anderen, was wir im Yoga üben. Wenn wir Flexibilität und unseren Körper üben, dann wollen wir auch die Flexibilität im Geist erreichen und wenn wir flexibel im Geist sind, dann fällt uns der Alltag leichter. Wir können eigentlich alles in unserer Yogapraxis lernen und dann, wie von alleine, überträgt sich das auch in unser gesamtes Leben.

Tipps

Das ist doch wirklich gut, ein sehr guter Aspekt, dass man das auch immer wieder weiter fördern kann. Wir sind schon bei der letzten Frage: Hast du einen Tipp an alle, die gerne mit Yoga anfangen möchten?

Ja, da gibt es mit Sicherheit auch ganz viele Tipps, aber ich finde, das Wichtigste ist wahrscheinlich, diesen Leistungsgedanken rauszunehmen. Das kann auch schnell passieren, dass wir hier in unserer Leistungsgesellschaft dann denken: Okay, ich gehe zum Yoga und ich muss dann jetzt den Kopfstand können, den Handstand können, da würde ich halt auf jeden Fall empfehlen, sich darüber keinen Kopf zu machen, sondern einfach die Erfahrung zu machen, zu gucken, wie es einem damit geht. Und ich denke, viele machen dann ganz schnell die Erfahrung, nach so einer Yogastunde fühlen sie sich einfach gut und dann ist es oft so, dass man ganz von allein einfach immer wieder Yoga macht. Also den Leistungsgedanken rausnehmen, das finde ich ganz wichtig.

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