Contact us
My Cart
 0,00
Interview mit Marcus Lachenwitzer

Zuletzt aktualisiert am 18. Oktober 2022 von vik_admin

(Bio)
Marcus Lachenwitzer
Schriftzug in Schreibschrift "Just Relax"
Wir sprechen heute über das Thema Sport und wie dadurch mehr Entspannung in seinem Alltag finden kann. Dazu haben wir Marcus Lachenwitzer im Interview.
httpv://www.youtube.com/watch?v=igpa6jhoVi4
Marcus Lachenwitzer

Einstieg

Herzlich willkommen auf unserem Home & Relax Kanal. Sport wird oftmals mit Anstrengung und Stress verbunden. Doch bei vielen Menschen erzielt Sport genau das Gegenteil. Wir haben heute das Vergnügen, mit einem Sport Experten darüber zu diskutieren. Herr Lachenwitzer wird uns gleich einiges darüber erzählen, aber kann sich gerne erstmal selbst vorstellen.

Vielen Dank. Ich freue mich, dass ich heute da sein kann und das Thema Entspannung auch mal aus dem Blickwinkel des Sports etwas näherbringen kann. Mein Name wurde schon gesagt, Marcus Lachenwitzer. Ich bin seit mehr als 20 Jahren beim Württembergischen Landessportbund in unterschiedlichen Funktionen tätig. Der Württembergische Landessportbund ist die Dachorganisation des organisierten Sports in Württemberg. Wir vertreten rund 50% des Bundeslandes Baden-Württemberg, nämlich den württembergischen Teil und bei uns sind circa 5700 Vereine mit ungefähr 2.000.000 Mitgliedern in rund 60 Sportfachverbänden vertreten. Das heißt, wir haben so ziemlich alles in unserem Portfolio von Aikido bis Volleyball, aber und das finde ich in dem Zusammenhang besonders wichtig, auch das, was ältere Menschen in unserer Gesellschaft mit dem Thema Sport verbinden, nämlich Gesundheit, Erholung, bewegungsaktive Erholung in dem Zusammenhang. Das sind Dinge, die in unserer Gesellschaft auch im Zuge der demografischen Entwicklung immer wichtiger werden.

Sport im Alltag

Unser Ziel ist es herauszufinden, wie unsere Experten Entspannung im Alltag finden. Spielt Sport für Sie dabei eine Rolle?

Für mich persönlich spielt Sport eine große Rolle, ich brauche Sport, um morgens überhaupt aktiv zu werden. Ich brauche Sport schon lange, um auch ein Stück weit das, was mich den Tag über beschäftigt, verarbeiten zu können. Es ist für mich Entspannung, das ist durchaus anders als bei Menschen, die beispielsweise den Sport im leistungssportlichen Sinne betreiben. Da wird Sport durchaus auch zu Stress, zu Leistungsstress, zu Druck, der mit dem Erbringen von diversen Leistungen verbunden ist. Das ist eine ganz andere Herangehensweise an den Sport, als ich das in meinem Kontext sehe. Nämlich Sport zu treiben, um ein Stück weit zu entspannen und eben den Alltag und das, was einem Negatives im Alltag begegnet, tatsächlich dann verarbeiten zu können.

Sie arbeiten mit vielen Vereinen zusammen. Warum ist Teamsport für Sie mehr als nur Sport?

Ich würde den Begriff Teamsport in einem anderen Kontext verwenden. Sport in der Gemeinschaft ist das, was unsere Vereine auszeichnet, um sich gut zu fühlen, um sich wohlzufühlen. Da gehört nicht nur dazu, dass man mit sich selbst und dem Körperlichen zufrieden ist. Das ist auch sehr viel Kopfsache und ich gehe davon aus, dass viele Menschen in unserer Gesellschaft sich in einer sozialen Gemeinschaft deutlich wohler fühlen als isoliert. Das haben wir, glaube ich, alle bemerkt in den vergangenen Monaten der Pandemie, des Lockdowns, als soziale Kontakte auf das Notwendigste eingeschränkt waren. Da fehlte was und dann fehlt dir nicht nur Bewegung, sondern fehlt dir der Austausch mit anderen Menschen, da fehlt dir das Gemeinschaftliche; das ist das, was die Sportvereine und die Angebote in den Sportvereinen auszeichnet.


Verschiedene Ansätze im Sportbereich

Mannschaftssport oder Gemeinschaftssport ist ja für viele Menschen eine große Leidenschaft. Helfen sie auch, in stressigen Phasen runterzukommen?

Sport allgemein kann helfen, in stressigen Phasen runterzukommen, aber das hängt, glaube ich, von jedem Individuum selbst ab. Sport kann durchaus auch Stress bedeuten, wie ich es vorher schon am Beispiel eines Leistungssportlers aufgezeigt habe. Sport bedeutet für den Körper immer zunächst einmal Stress. Es bedeutet aber für viele wahrscheinlich auch im geistigen Sinne zunächst einmal Spannung abschalten, weggehen von den üblichen Einflüssen rund um unseren Alltag, was uns beschäftigt, was da den ganzen Tag auf uns einprasselt. Das wird im Sport ein großes Stück weit weggenommen, da ist der Teamsport, der Mannschaftssport genauso wichtig, wie beispielsweise Individualsport, bei dem ich mal eine Stunde joggen gehe oder sowas in der Art. Natürlich ist es so, wenn ich Gemeinschaftssport treibe, sind die vielfältigen Einflüsse auf mich, auf meinen Kopf, auf meinen Geist ganz andere, als wenn ich isoliert für mich selbst einer sportlichen Betätigung nachgehe. Deswegen beantworte ich die Frage mit Ja. Mannschaftssport, Sport in der Gemeinschaft hat einen zusätzlichen positiven Effekt auf das Wohlbefinden der Menschen.

Sehr interessant auf jeden Fall. Wählen denn Frauen dieselben Sportarten wie Männer, um zu entspannen oder gibt es da Unterschiede?

Da gibt es schon Unterschiede, also wir haben verschiedene Sportarten, die typisch männlich geprägt sind, auch wenn man nicht sagen kann, dass es eine Sportart gibt, die ausschließlich einem Geschlecht vorbehalten ist, wenn man von so ganz kleinen Ausnahmen absieht. Aber es ist schon so, dass die Sportarten, die eher in den Athletik Bereich gehen, sehr früh auch von der männlichen Bevölkerung ausgeübt werden. Aber die Grenzen vermischen sich mehr und mehr, also Fußball war früher ein reiner Männersport; davon können wir heutzutage lange nicht mehr reden. Vielen anderen Sportarten ergeht es ähnlich bis hin zum Kampfsport Boxen, der ja auch nicht mehr nur als reine Männerdomäne zu bezeichnen ist. Wir sehen es dann aber ein Stück weit, wenn es in andere Altersschichten geht, wenn die Menschen älter werden. Da differenziert sich das Thema Sport ein Stück weit aus. Die Frauen sind eher so im Gymnastik-Bewegungsbereich unterwegs, während die Männer häufig noch im athletischen Bereich was machen, noch länger als Frauen auch leistungsorientiert unterwegs sind. Also ein 60-Jähriger, der jede Woche mindestens 200 Kilometer Fahrrad fährt, ist nichts Ungewöhnliches. Das wird man bei Frauen eher selten finden; nicht ausgeschlossen, aber wie gesagt eher selten. Insofern gibt es dann später schon eine gewisse Ausdifferenzierung. So dieser Wohlfühlsport, dieser weiche Sport sag ich mal, der von den Frauen eher und früher wahrgenommen wird als bei den Männern.

Sport im Alltag

Ja, heutzutage haben wir alle einen stressigen Alltag und wir schaffen es ganz oft nicht, sportlich aktiv zu sein. Wie können wir uns denn trotzdem motivieren und Bewegung in den Alltag bringen?

Das Wichtigste ist, dass man nicht die Ausrede gelten lassen darf: Ich habe keine Zeit zum Sport machen, das darf man definitiv nicht gelten lassen. Jeder sollte sich in seinem Alltag die Zeit nehmen, tatsächlich Sport zu treiben, da verfolgt jeder seine eigene Strategie. Viele Menschen sind da besonders froh, wenn sie wissen, ich treibe mit anderen Menschen Sport, ich verabrede mich regelmäßig zum Sporttreiben. Das motiviert, wenn du irgendwann mal auf dem Sofa sitzt und du weißt, es warten fünf andere Leute auf dich zum Sport treiben, dann bewegst du dich vom Sofa raus in die Turnschuhe. Das ist so die Wichtigste sportliche Betätigung: Das Aufstehen und in die Sportklamotten sich zu bewegen. Das beginnt schon bei ganz einfachen Bewegungsaktivitäten. Ich muss nicht jeden Weg in der Stadt, im Dorf, mit dem Auto oder mit einem anderen technischen Hilfsmittel machen. Ich kann sehr viel laufen. Viele Menschen beklagen sich, dass sie keine Zeit haben, sich sportlich zu betätigen, fahren aber überall mit dem Auto hin. Wenn ich im Kopf bewegungsaktiv bin und Wert lege auf Gesundheit und Bewegung, dann nehme ich mir die Möglichkeiten raus, mich dann tatsächlich auch tagsüber zu bewegen und ich denke mal, man würde bei jedem, wenn die Motivation da ist, ausreichend Möglichkeiten in einer Woche finden, sich umfassend zu bewegen, sodass eine gewisse Gesunderhaltung auch mit dabei ist.


Diesen Artikel weiterempfehlen