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Interview mit Eike Feldmann

Zuletzt aktualisiert am 30. September 2022 von vik_admin

(Bio)
Schriftzug in Schreibschrift "Just Relax"
Wir sprechen heute über das Thema Yoga und wie man damit mehr Entspannung in seinem Alltag finden kann. Dazu haben wir Eike Feldmann im Interview.
httpv://www.youtube.com/watch?v=hEY0gANbZDk
Eike Feldmann

Einstieg

Willkommen zurück bei Home & Relax. Heute geht es bei uns um das Thema Yoga und als besondere Expertin haben wir Eike Feldmann hier. Möchten Sie sich vielleicht noch kurz vorstellen?

Hallo, ich bin Eike Feldmann, Apothekerin, Coach und Yogaguide aus Hamburg. Ich unterrichte seit 2018 Strala-Yoga im Großraum Hamburg und bin seit 2022 offizieller Strala-Yoga Partner. Daneben habe ich eine Coachingpraxis, wo ich sowohl mit Vereinen als auch mit Privatkunden zum Thema Stress und Gesundheit arbeite.

Ja, vielen Dank. Die erste Frage ist: Hat Yoga Ihnen geholfen, gegen Stress vorzugehen?

Yoga hilft gegen Stress, weil es uns dabei hilft, unseren Körper zu spüren. Indem wir in der Yogapraxis immer wieder den Fokus auf unsere Atmung und auf unsere Bewegungen mit unserem Körper richten, lernen wir eine achtsame Art der Bewegung. Diese Achtsamkeit ist es, die uns im Umgang mit Stress enorm weiterhilft. Zum einen spüren wir, wo Stress in Form von Anspannung in unserem Körper sitzt .Durch gezielte Atmung und gezielte Bewegung können wir dann in der Yogapraxis diese Anspannung lösen und uns körperlich wieder entspannen. Wenn dieses Körpergefühl verloren geht, kommen wir schnell auch gesundheitlich in eine Schieflage. Durch die achtsamen Bewegungen im Yoga bekommen wir zudem auch ein besseres Bewusstsein für die Auslösung von unserem Stress. Ein gutes Körpergefühl ist damit eine wichtige Grundlage für Gesundheit. Ich selbst habe in Indien zu Yoga gefunden, als ich in Deutschland für ein großes internationales Pharma-Unternehmen gearbeitet habe. Die Zeit war sehr schön, aber beruflich wie privat sehr fordernd und dadurch musste ich einfach einen besseren Weg finden, mit diesem Stress umzugehen. Dieser Weg hat mich zum Yoga und zur Meditation geführt.



Yoga für Einsteiger

Es hört sich wirklich sehr gut an, dass man besonders mit der Achtsamkeit wirklich die Stressursachen auch identifizieren und das Problem quasi an der Wurzel beseitigen kann. Was schätzen Sie denn persönlich an Yoga?

Ich persönlich praktiziere mit Strala-Yoga einen der achtsamen und fließenden Yogastile. Dahinter steht viel mehr als nur die Yogabewegung, die wir auf den Bildern sehen und die so toll aussieht. Dahinter steht ein ganz anderes Mindset, nämlich, dass man mit Leichtigkeit mehr erreicht. Mit Strala-Yoga beweisen wir, dass das genauso ist. Wir üben auf der Matte, jede Bewegung achtsam und mit Leichtigkeit auszuführen. Das ist gar nicht so leicht, wie es sich anhört, aber wenn wir regelmäßig üben, fällt es uns irgendwann leichter und wir bemerken, dass es stimmt. Wenn ich zum Beispiel eine herausfordernde Yogapose, wie zum Beispiel eine Planke, länger halten kann, weil ich achtsamer bin und dabei ruhig atme oder plötzlich sogar einen Handstand schaffe, weil ich mich dabei nur auf mich und meine Atmung konzentriere und mich nicht ablenken lasse durch überflüssige Gedanken. Dann wird aus dieser Philosophie des Yogas plötzlich ein sehr praktischer Lebenstipp , den ich dann genauso in mein Büro, in meinen Alltag mitnehmen kann. Was auf der Yoga-Matte geht, geht nämlich auch im Rest des Lebens. Wenn ich mich ruhiger und bewusster durch den Alltag bewege, spare ich unnötige Wege, merke dann, wann ich zum Beispiel Durst bekomme oder eine Pause brauche und das sorgt langfristig für einen Abfall von Stress und stärkt meine Gesundheit.

Sehr gut! Wenn man sich vielleicht noch nicht so viel mit Yoga auseinandergesetzt hat, gibt es dann eine Möglichkeit, wie man einen leichten Einstieg in Yoga finden kann?

Heutzutage gibt es Yoga wahrscheinlich fast überall und viele Möglichkeiten, das zu praktizieren sowohl online als auch in Studios vor Ort oder in Vereinen. Ich vermute, die Schwierigkeit heutzutage ist eher aus der Fülle dieses Angebots den für sich passenden Yogastil beziehungsweise die passende Yogalehrerin für sich zu finden. Ich habe zum Beispiel selbst in meinen Zwanzigern viele verschiedene Yogastunden ausprobiert, aber erst als ich mit Anfang 30 meine erste Strahler-Yoga-Stunde gemacht habe, hatte ich wirklich den passenden Yogastil für mich gefunden und dann hat es mich gepackt. Ich würde empfehlen, durchaus verschiedene Lehrer und Kurse auszuprobieren, die noch vor Ort in den Klassen live stattfinden. Ich finde es wichtig, dass man einen Lehrer oder eine Lehrerin findet, zu der man Vertrauen aufbauen kann.

Es gab in der Vergangenheit auch schon größere Yogaskandale, wo große, bekannte Lehrer das Vertrauen ihrer Schüler einfach missbraucht haben, um mehr Geld zu verdienen. Da finde ich es wichtig, sich gut zu informieren, was auch hinter dem Yogastil steht, den ich praktiziere und zu prüfen, ob der zu meinen Werten und zu mir passt und zu dem, was ich mir von der Praxis wünsche. Anschließend kann ich mir dann selbst eine passende Praxis zusammenstellen, die durchaus aus einem Mix von Stunden vor Ort im Studio und zu Hause online vor dem Computer stattfinden kann. Für beides gibt es Möglichkeiten, die realistisch gut in jeden Alltag umzusetzen sind.



Projekt “90Days”

Das ist aber auf jeden Fall gut, dass es so individuell und flexibel sein kann. Sie stellen ja auch auf Ihrer Webseite zum Beispiel das interessante Projekt „90 DAYS!“ vor, dass Sie auch selbst durchgeführt haben. Welche Rolle hat denn Yoga dabei für Sie eingenommen?

Ja, „90 DAYS!“ ist ein Projekt, welches ich mir nach viel Recherche zunächst erst mal für mich selbst zusammengestellt habe, um meine eigenen gesunden Gewohnheiten auf ein neues Level zu heben. Neben meiner Arbeit als Yogalehrerin, sagte ich ja schon, bin ich auch Apothekerin und Life- und Gesundheits-Coach und habe selber natürlich über die Jahre sehr viel Wissen und Informationen über gesunde Gewohnheiten gesammelt und auch darüber, was es braucht , um die in den Alltag zu integrieren. Auch mir fällt es dennoch in meinem manchmal hektischen beruflichen Alltag nicht immer leicht, das alles umzusetzen. Ich wollte herausfinden: Was braucht es wirklich, um all diese gesunden Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren und wenn man es schafft, was passiert dann?

Also machte ich für 90 Tage ein Projekt, wo ich wirklich täglich alle gesunden Gewohnheiten umsetzte. Also Dinge wie eine 10-minütige morgendliche Yogapraxis, drei gut balancierte Mahlzeiten. Ich verfolgte meinen Schlafrhythmus, las jede Woche ein Buch, ging täglich an die frische Luft und machte auch abends noch ein Workout und Stretching. Yoga spielte eine große Rolle. Um das wirklich umzusetzen, setzte ich mir eben tägliche Mini-Ziele. Am Ende dieser 90 Tage war ich selbst sehr überrascht über die positiven Auswirkungen auf meinen Körper, aber auch auf mein Selbstvertrauen, mein Energielevel insgesamt, so dass ich daraus dann ein kurzes Programm erstellt habe. Mit dem Programm arbeite ich jetzt mit meinen Klienten, indem ich meinen Klienten dabei helfe, ihr eigenes „90 DAYS!“ Programm umzusetzen.

Das hört sich wirklich interessant an! Wie viel man auch erreichen kann, wenn man sich immer kleine Ziele steckt.

Man glaubt es kaum, aber tatsächlich sind es immer wieder die Dinge, die wir alle wissen, aber viele kleine Schritte bringen eben oft viel weiter als nur gelegentlich große und das lässt sich eben auch gut in eine Yogapraxis umsetzen. Deswegen sollten die Menschen durchaus mit einer Mischung aus Praxisstunden in einem Studio vor Ort und Heimyoga auf der eigenen Matte beginnen, um mit vielen kleinen Schritten den Anfang gut hinzubekommen. Das bringt einen dann, glaube ich, viel weiter, als wenn man versucht, unrealistisch jeden Tag eine ganze Stunde zu praktizieren. Ich glaube, so viel Zeit haben die wenigsten von uns im Alltag.

Tipps

Ja absolut, das stimmt auf jeden Fall. Zum Abschluss jetzt noch: Haben Sie denn einen Tipp an alle, die gerne mit Yoga anfangen möchten?

Ich habe einen wichtigen Tipp für alle, die mit etwas Neuem beginnen wollen. Erlaubt euch wieder Anfänger zu sein. Immer wenn man irgendetwas Neuem nachgeht, gibt es vermeintlich ganz viele andere, die das alles schon viel besser können. Das demotiviert einen sehr schnell. Besonders beim Yoga ist es für viele Menschen eine Hemmschwelle, da sie sich nicht so flexibel fühlen und sich immer mit dem Yogamodels auf den Bildern, in Zeitschriften und im Internet vergleichen und dann das Gefühl bekommen: „Das kann ich nicht, ich bin nicht gut genug, also kann ich kein Yoga.“ Dazu ist mir ganz wichtig zu sagen: Nur weil so viele Models Yogawerbung machen, heißt das nicht, dass man auch so aussehen muss oder so beweglich sein muss, um Yoga zu praktizieren.

Ganz im Gegenteil, wir sind alle ganz normale Menschen in den Yogastunden und ich zum Beispiel unterrichte auch Menschen jeden Alters, von Jugendlichen bis hin zu vielen fitten Rentnern. Die Beweglichkeit ist auch kein Wettstreit. Viele und dazu zähle zum Beispiel auch ich, sind heute auch nur als Erwachsene so beweglich , weil sie in der Kindheit oder in der Jugend geturnt oder getanzt haben. Unser Körper ist an diese Beweglichkeit schon gewöhnt und durch die Yogapraxis halten wir diese Beweglichkeit letztendlich aufrecht. Wir wissen das alle, aber manchmal brauchen wir noch die Erinnerung, dass wir uns einfach nicht mit anderen Menschen und mit anderen Bildern vergleichen sollten. Denn diejenigen, die Yoga praktizieren und auch lehren, sehen das meistens so wie ich: Uns ist das egal, wie beweglich jemand ist. Wir freuen uns, wenn ihr dazu kommt, neugierig auf die Praxis seid und die Philosophie des Yoga entdecken wollt.

Vielen Dank

Das ist ein wirklich wertvoller Tipp, vielen Dank dafür! Das wars auch schon mit dem Interview. Es war schön, Sie dabei gehabt zu haben!

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