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Interview mit Lara Theel

Zuletzt aktualisiert am 18. Oktober 2022 von vik_admin

(Bio)
Lara Theel
Schriftzug in Schreibschrift "Just Relax"
Wir sprechen heute über das Thema Einrichtung und wie man sich ein Zuhause mit entspannter Atmosphäre schafft. Dazu haben wir Lara Theel im Interview.
Lara Theel

Einstieg

Hallo Frau Theel, vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben, uns als Expertin zum Thema “Einrichtung” ein paar Fragen zu beantworten. Sie haben eine Ausbildung als Raumausstatterin absolviert und studierten Interior Design an der KLC School of Design in London. Hat die Zeit im Ausland Erfahrungen mit sich gebracht, die Sie jetzt mit in Ihre Arbeit einfließen lassen können?

Sie haben nämlich recht früh in Ihrer Laufbahn Design in Münster studiert. Ist der Sinn für Ästhetik und Design etwas, das man wirklich lernen kann oder muss man dafür ein Gespür besitzen? Liegt es Ihnen persönlich „im Blut“?

Die deutsche Art der Berufsausbildung ist auf der Welt vergleichsweise einmalig, weil sie die schulische mit der praktischen Ausbildung kombiniert. Man lernt also einen Beruf sehr umfassend kennen und auch auszuführen. Wobei man ja eigentlich sagen muss, dass Raumausstatter ein Handwerk ist. Man landet in diesem Beruf sicherlich nicht am Schreibtisch.

Jedoch wollte ich schon immer mehr mit Design und Gestaltung machen, was im Raumausstatterberuf für meine Erwartungen nur eingeschränkt möglich war. Das deutsche Ausbildungswesen ist dann doch mehr auf Technik, Umsetzung und Perfektion ausgerichtet. Mir fehlte der gestalterische Freiraum und die künstlerische Kreativität. Ich glaube auch, dass wir uns in Deutschland in vielen Bereichen damit etwas schwerer tun als es in anderen Ländern ist.

Deshalb entschloss ich mich für ein Design-Studium im Ausland. Wenn man im Leben schon einmal die Möglichkeit hat, zum Beginn des Berufslebens mit wenig Geld viel zu erleben, dann sollte man sich doch auch eine fremde Stadt mit einer weltoffenen und vielfältigen Perspektive heraussuchen. So entscheid ich mich für London – und wurde nicht enttäuscht.

Natürlich waren die Bedingungen anders als in Deutschland: Wohnen auf engstem Raum zu Preisen, die man selbst in München nicht kennt, Überleben mit den wenig alltagstauglichen Englischkenntnissen aus der Schule (ganz zu schweigen von den fehlenden Sprachfähigkeiten für ein Studium) und eine unendliche Auswahl an Möglichkeiten in einer Weltstadt, während man nebenbei Hausarbeiten in intensiver Nachtarbeit anzufertigen hat… da lernt man schnell, sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass man nicht untergeht.

Das ganze ist inzwischen über 10 Jahre her und noch heute profitiere ich von der Arbeitsweise, die ich mir im Studium angeeignet habe. Und meine Kunden profitieren von meiner weltoffenen Designperspektive und meiner konsequenten Neugier für alternative Produkte, Accessoires und Designkonzepte, die man nur entwickeln kann, wenn man auch außerhalb von Deutschlands die Augen offen hält. Ich bin heute immer noch sehr froh darüber, dass ich mir diese Chance, die Designwelt mit anderen Augen zu sehen, damals gegönnt habe.

Einfluss der Kultur auf die Wohnumgebung

Die Einrichtung des eigenen Heims lässt nicht nur Rückschlüsse auf die Person zu, sondern auch auf das Land und die Kultur, in der sie lebt. Würden Sie sagen, dass es grundlegende, inneneinrichtungsbezogene Unterschiede zwischen unterschiedlichen Kulturen gibt, beispielsweise zwischen Engländern und Deutschen? Gibt es Designtrends, die besonders in Deutschland beliebt sind?

Menschen sind vielfältig und genau das ist es, was auch eine Kultur ausmacht. Ich finde, man sollte aufpassen, dass man hier nicht in eine Falle gerät: sicherlich gibt es die großen Trends, die im einen oder anderen Land häufiger zu beobachten sind. Am Ende zählt für mich aber immer der individuelle Mensch, der mich um Unterstützung bei Designaufgaben bittet. Daraus entstehen am Ende die zahlreichen Möglichkeiten und natürlich auch Limitierungen.

Natürlich prägen prominente Trends die individuellen Erwartungshaltungen. Das kann bestimmt aus einer Kultur oder der persönlichen Lebenserfahrung heraus kommen. Aber sicherlich haben auch Werbung, TV-Sendungen oder Influencer Einflüsse auf unsere Erwartungen. Und am Ende zählt eben immer auch das Geld.

Am wichtigsten aber ist die Persönlichkeit jedes einzelnen Menschen und wie sich dieser Mensch in einer Umgebung fühlt. Das ist manchen oder vielleicht sogar den meisten gar nicht so bewusst. Mein Lieblingsbeispiel sind hier die typischen weiß gestrichenen Wände in Mietwohnungen. So hat man eine Wohnung am Ende einer Miete zu übergeben und im Baumarkt ist schneeweiß der übliche Farbton im praktischen 10-Liter-Eimer. Wozu also Farbe? Die muss man doch sowieso beim Auszug wieder überstreichen. Ist das schon Kultur? Zum Teil sicherlich ja. Doch die Aspekte von Kultur sind so vielfältig, dass ich mich etwas davor sträube, nach Ländern oder Kulturen pauschal zu kategorisieren.

Viel wichtiger sind die persönlichen Erfahrungen, Eindrücke und Bedürfnisse. Und wenn sich darauf aufbauend eine schöne Geschichte entwickeln lässt, die jemanden im persönlichen Leben und Erleben begleitet, dann entsteht auch gefälliges Design, in das man auch mal einen Trend einfließen lassen kann. Man muss nicht alles mitmachen, nur weil es ein Trend ist. Viel schöner ist es, sich zu trauen, die eigene Individualität trotz der Kultur oder prominenter Designtrends auszuleben und zu gestalten. Dafür sind Interior Designer eigentlich da.

Individualität & Einrichtung

Sie betreiben ein Unternehmen, das die Inneneinrichtung der Wohnung Ihrer Klient*innen maßgeschneidert designed. In manchen Geschäftsfeldern gibt es gute Universallösungen, die für jedermann passend sind. Warum ist Individualität und Einzigartigkeit so wichtig, wenn es um die Wohnräume der Menschen geht? Wie lässt sich das Verhältnis des Menschen zu seiner Wohnung grundlegend charakterisieren?

Räume sind für unser Leben unglaublich prägend. Das beginnt schon in unserer Kindheit, wenn wir die Welt entdecken. Am Anfang haben wir dafür relativ begrenzte Möglichkeiten, weil wir erst einmal nur liegen und beobachten können. Im Laufe der Zeit erobern wir uns aber die Welt, indem wir Greifen, Krabbeln und Laufen lernen. Irgendwann können wir selbst von einem Raum in den anderen gehen, das Haus verlassen, selbst zur Schule laufen oder fahren und so weiter. Und wenn wir die Welt dann auch noch theoretisch irgendwann mit dem Flugzeug an jedem Fleck erkunden können, haben wir das Maximum herausgeholt, das für die meisten Menschen erreichbar ist.

Die einzelnen Orte, die wir im Leben sammeln, prägen unseren Blick auf die Welt. Das was wir erleben, verknüpfen wir immer mit Orten. Den Geruch der Klassenzimmer aus der Schulzeit werden wir unser ganzes Leben lang im Gedächtnis behalten. Das festliche Mittagessen mit der Familie Zuhause oder im Restaurant ist in unsere Erinnerung eingeprägt und verknüpft mit all den anderen Sinneseindrücken, die wir abseits des Essens gesammelt haben: der Lichtstimmung im Raum, dem Sitzgefühl, den Farben von Kissen und Accessoires, Gerüchen und so weiter. Man könnte hier unendlich lang aufzählen.

Das heißt also, dass unsere Verbindung zu Räumen nicht nur individuell ist, sondern vor allem von unserer persönlichen Lebensgeschichte geprägt ist. Deshalb kann eine Universallösung niemals vollständig passen. Natürlich können wir versuchen, zweckmäßig zu denken und zu entscheiden. Dann ist es sicherlich sinnvoll, einen gewissen Teil einer Designentscheidung daraufhin auszurichten. Doch wenn man Emotionen erleben will, die zum Wohlfühlen dazugehören, dann brauchen wir Einzigartigkeit. Denn nur so schreiben wir die eigene Lebensgeschichte fort, die untrennbar mit uns selbst verbunden ist. Es wäre unendlich schade, wenn man sich diese Chance und diesen großen Teil der Persönlichkeit mit Universallösungen verbaut. Aber selbst dann, wenn man sich für eine Universallösung entscheiden muss, hat man individuellen Gestaltungsraum. Man muss nur wissen wie und sich trauen, den Gestaltungsraum zu nutzen.

Die Wirkung einer Einrichtung auf den Menschen

Nehmen wir mal an, eine Person war im Zeitdruck, als sie das erste Mal ihre Wohnung eingerichtet hat. Es wurden vor allem praktische und leicht erschwingliche Dinge gekauft und es ging vor allem darum, alles so schnell wie möglich einzurichten. Jetzt wurde aber keine besondere Sorgfalt auf die Atmosphäre der Räume oder ihre Harmonie gelegt. Welche Auswirkungen kann das auf unsere hypothetische Person haben? Was macht eine Wohnung mit uns, die nicht ideal auf unsere Wünsche und Bedürfnisse zugeschnitten ist?

Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Ich nehme einfach einmal an, dass nicht nur wenig Zeit da war. Es klingt in Ihrem Beispiel so, dass die Person nur begrenzten Wert auf die individuelle Raumgestaltung gelegt hat. Das kann natürlich ausschließlich aus Gründen von äußeren Limitierungen geschehen, also zu wenig Zeit oder zu wenig Geld. Ich denke aber vielmehr, dass es hier an einem noch wenig ausgeprägten Wunsch nach individueller Atmosphäre und Gestaltung liegt. Denn wer es einmal erlebt hat, Räume und Umgebungen nach seinen persönlichen Bedürfnissen zu gestalten, wird es sich nie wieder nehmen lassen, diese Möglichkeit zu nutzen. Was wird also passieren?

Die Person, die sich relativ unbewusst auf ein Standard-Design einlässt wird sich wahrscheinlich in ihrer Wohnung ganz normal fühlen, wie sie es auch sonst im Leben gewohnt war. Ich denke, es wird vor allem erst einmal kein Unwohlsein oder Unzufriedenheit entstehen. Wenn jemandem das persönliche Erweckungserlebnis für individuelles Design fehlt, dann weiß man schließlich nicht, was man verpasst.
Eine Person, die gelernt oder erfahren hat, was individuelles Design für das persönliche Wohlbefinden bedeuten kann, wird sich jedoch niemals auf eine ausschließliche Standardlösung einlassen. Selbst unter finanziellen oder räumlichen Limitierungen wird sie im größten Zeitdruck immer versuchen, den persönlichen Gestaltungsspielraum zu nutzen. Ich habe den Eindruck, dass manche Menschen dies schon von Kindesbeinen an ausleben möchten. Andere kommen mitunter Jahrzehnte durchs Leben, ohne hier ein besonderes Bedürfnis zu verspüren, sich auszudrücken.

Insofern denke ich, dass man auf jeden Fall keinen Schaden nimmt, wenn man sich so verhält, wie sie es in ihrem Beispiel beschreiben. Vielmehr lässt man Chancen auf dem eigenen Weg liegen, die man mitunter ganz einfach, schnell und auch preiswerter als man glauben mag nutzen kann.

Farben

Sie bieten unter anderem eine Farbberatung an. Gibt es unterschiedliche Wirkungen je nachdem welche Farbe in meiner Wohnung ist und gibt es Farben, die man eigentlich nicht zusammen in einem Raum nutzen sollte?

Bei Farben und ihrer Wirkung gibt es vielfältige Wirkungen. Man kann mit ihnen Räume sogar optisch vergrößern oder verkleinern, Deckenhöhen scheinbar reduzieren oder erhöhen und auch die persönliche Temperaturwahrnehmung im Raum beeinflussen – je nachdem, wie man einzelne Wände streicht. Wenn ich Ihnen nun aber sagen würde, kombinieren Sie niemals orange mit altrosa in Ihrem Schlafzimmer, dann ist das in Designfragen zu kurz gesprungen.

Design funktioniert am Ende nicht ausschließlich streng logisch. Natürlich gibt es Prinzipien, die sich im Design bewährt haben. Dazu zählen Themen wie Symmetrie, die Kombination verschiedener Materialien oder eben auch die Wahl, Platzierung und Streuung von Farben von Oberflächen. Und wenn Ihnen eine bestimmte Farbkombination besonders gut gefällt, aus welchem Grund auch immer, dann werde ich Sie davon sicherlich nicht abbringen, nur „weil man das eigentlich nicht so macht“.

Andersherum wird aber ein Schuh draus. Wenn es Ihnen gelingt, dass Sie sich auf Ihre Emotionen beim Betrachten einer bestimmten Farbe an einer bestimmten Wand, bei der Auswahl von Farben für einen individuellen Teppich oder bei der Wahl von Farben für Ihre Fliesen im Bad einzulassen, dann können wir in einer Farbberatung wunderbar miteinander arbeiten. Spüren Sie ein diffuses Unwohlsein, wenn Sie sich in Ihren Fernsehsessel setzen und die neue Wandfarbe betrachten? Wie wäre es mit einer anderen Farbe? Meine Aufgabe ist es letzten Edes, aus den Zitronen, die mir meine Kundinnen und Kunden geben eine leckere Limonade zu machen, die ihnen schmeckt.

Nicht zuletzt die rote Fahne im Stierkampf steht symbolisch für das Wissen, dass Rot als Farbe aufregend und belebend wirkt. Dementsprechend eignet sie sich vermutlich gut für Partyräume oder einen eigenen Fitness-Raum. Welche Farben bzw. Farbkombinationen sind denn besonders gut geeignet für die Ausgeglichenheit und Entspannung?

Ach, ich habe auch schon gute Partys in dunkelblauen Räumen mit einem schweren, dunkeln Holzfußboden gefeiert. Und denken Sie vielleicht kurz einmal darüber nach, ob Sie sich in einem Fitnessstudio wirklich permanent von einer tiefroten Wand anschreien lassen wollen? Vielleicht nicht unbedingt, oder?

Was ich sagen will, ist dass es am Ende auf das Gesamtkonzept ankommt. Im Stierkampf ist ja eigentlich nur das Tuch des Toreros rot, nicht zwingend das ganze Stadion. Wenn Sie also gelesen haben sollten, dass Blau entspannend ist und grün für Natürlichkeit steht, dann heißt das keinesfalls, dass alle Wände blau und grün gestrichen sein müssen, damit man sich entspannen kann. Am besten auch noch 3 von 4 Kissen. Das wäre zu einfach und auch viel zu langweilig.

Sie haben ganz viele Möglichkeiten zu gestalten, nicht nur mit Farben. Oberflächen sind zum Beispiel auch durch Ihre Materialien definiert und wie diese verarbeitet werden. Ein Holztisch beispielsweise kann so glatt geschliffen werden, dass er sich sehr weich anfühlt. Er kann zusätzlich mit einer Lackschicht überzogen worden sein. Oder er wurde geflammt und danach angeschliffen. So entsteht eine Kombination aus Sinneseindrücken, die bei uns eine Wirkung erzielen. Solche Variationen können Sie mit allem vornehmen, das Sie in einen Raum integrieren wollen: ein Kissen, das mit Stoff oder mit vielleicht mit Fell überzogen ist. Oder wie wäre ein flauschiger Teppich, der gleichzeitig die Schallreflektion im Raum dämmt? Eine dimmbare Lampe, die für eine angenehme Lichtstimmung je nach Bedarf sorgen kann? Lassen Sie Ihre Sinne erleben, was sie spüren möchten, wenn Sie nach Ausgeglichenheit und Entspannung suchen. Dann haben Sie die halbe Miete schon gemacht. Und lassen Sie sich bloß nicht von beliebig verfügbaren Standardtipps einschränken! Sie haben viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung, als Sie glauben!

Die kleinen Details

Wenn man an Inneneinrichtung denkt, dann hat man vor allem die zentralen Möbelstücke vor Augen, die gefühlt den Großteil der Atmosphäre eines Raumes ausmachen. Sie sehen das aber ein wenig anders. Auf Ihrer Website findet sich folgendes Zitat von Charles Earnes: „Die Details sind nicht die Details. Sie bilden das Design.“ Können vermeintliche Kleinigkeiten wirklich eine so große Auswirkung auf unser Empfinden innerhalb der Wohnung haben? Welche Details kann man leicht ändern, um eine große Wirkung zu erzielen?

Ein wesentlicher Aspekt von Design ist es, zu leiten und zu führen, zum Beispiel die Augen des Betrachters. Wenn Sie etwa einen Raum betreten, dann kommen Sie als Mensch gar nicht darum herum, erst einmal Ihren Blick auf all das zu bekommen, das Ihnen dort begegnet. Sie erfassen die wesentlichen Elemente im Raum, orten vielleicht die Türen und Fenster, die größten Möbelstücke, so dass Sie sich einen groben Überblick verschaffen. Als natürlichen Reflex möchten Sie erst einmal herausfinden, ob Sie sich in dem Raum wohlfühlen. Wenn alles für Sie grundsätzlich passt, sind Sie bereit, den Raum zu benutzen. Aber wie? Wofür möchten Sie den Raum benutzen?

Spätestens hier geht es um die Details. Denn Design ist nicht nur schönes Aussehen. Im Design geht es um viel mehr, zum Beispiel auch um die Nutzbarkeit von Möbeln, Gegenständen, Geräten, usw.
Stellen Sie sich doch einfach mal eine Schranktüre vor, die Sie schließen möchten. Der Knauf der Schranktür rutscht aus Ihren Händen und die Türe knallt gegen den Rahmen und macht einen unangenehmen Lärm. Wie wäre es, im Scharnier der Türe ein dämpfendes Element zu haben, das die Türe auf den letzten Millimetern vor dem Schließen abbremst, so dass sie sanft schließt. Sicherlich kennen Sie das, oder? Das ist ein Detail.

Solche Details wie beim Schrank gibt es auch bei Schubladen, bei Gartentoren oder bei jedem beliebigen anderen Gegenstand, den man designen kann. Und genauso kann man eben auch ganze Räume mit Details ausstatten, die am Ende das wahre Design ergeben. Vielleicht nehmen Sie die Details irgendwann gar nicht mehr so wirklich wahr. Sie werden sie auf jeden Fall in dem Moment extrem zu schätzen wissen, wenn sie Ihnen auf einmal fehlen. Denn dann merken Sie, dass die Details eine große Wirkung haben können.

Denken Sie an ein Bild, das Sie an die Wand hängen wollen: wird es im Stehen oder im Sitzen betrachtet werden? Das bestimmt die Höhe, auf der Sie es aufhängen sollten. Ein sehr wichtiges Detail!

Ein letzter Tipp

Was ist denn Ihr Tipp als Expertin zum Ende hin, wenn es darum geht einen Ort zu erschaffen, der den Menschen die optimale Entspannung ermöglicht? Gibt es Fragen, die man sich vorher stellen sollte und was sind universelle Tipps und Tricks, die schon eine große Wirkung haben?

Mittlerweile dürfte klar sein, dass es nicht den einen Ort für alle Menschen gibt, um eine klar definierte Wirkung bei allen zu erzielen. Es kommt auf die persönliche Individualität an. Ein guter Start ist daher, über die Frage nachzudenken: wann habe ich schon einmal Entspannung erlebt und woran könnte es gelegen haben, dass ich entspannt war? Wenn Sie diese Frage beantworten können, dann sind Sie schon einen Schritt näher an der Lösung.

Beachten Sie bei der Suche nach Antworten, dass Sie nicht nur Ihren Kopf haben, um Lösungen zu finden. Machen Sie sich auf jeden Fall Gedanken und analysieren Sie mit Sinn und Verstand. Doch nutzen Sie auch die vielen weiteren Möglichkeiten, die Ihnen Ihr Körper bietet. Sammeln Sie Bilder, Fotos, Ausschnitte von Orten, Gegenständen, Stimmungen und Farbwelten. Sammeln Sie Elemente aus der Natur, Proben von Materialien wie Holz, Leder oder bestimmten Stoffen. Sammeln Sie Worte, Geschichten und Eindrücke, die Sie im Zusammenhang mit dem gewünschten Zustand schon einmal erlebt haben. Tragen Sie all das zusammen und heften Sie es auf ein Brett oder eine sonstige große Unterlage, damit Sie daraus ein Moodboard erstellen können.

Wenn dieses Moodboard Ihnen die gewünschte Stimmung vermittelt, dann können Sie loslegen mit dem Design Ihres Raumes. Und jedes Möbelstück, jede Farbe, jedes Detail, das Sie sich für Ihr fertiges Konzept überlegen, sollte sich zumindest als Idee in Ihrem Moodboard wiederfinden lassen. Dann können Sie sicher sein, dass Ihr Wohlfühlraum nahezu ganz von alleine zu Ihnen kommt und genau so sein wird, wie Sie es sich wünschen. Lassen Sie sich dabei am besten auch von sich selbst ein wenig überraschen und entscheiden Sie nicht nur mit dem Verstand.

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