Der Winter naht – Kann mein Hund Schnupfen bekommen?
Schnief, Schnief, Schnief
Wer kennt es nicht? Eine laufende Nase, ein kratzen im Hals und diese Antriebslosigkeit? Es ist mal wieder soweit – eine Erkältung steht an. Doch nicht nur wir Menschen fühlen uns so: unsere Hunde auch. Wenn ein Hund Schnupfen hat, kann er es allerdings nicht in die Welt herausrufen, geschweige denn uns erzählen. Wir müssen schon selbst auf ihn aufpassen und auf Anzeichen achten. Welche Anzeichen deine Alarmglocken schrillen lassen sollten und wie du perfekt mit dem Schnupfen deines Hundes umgehst, wollen wir dir hier näherbringen.
Die kalte Jahreszeit
Nach langen Spaziergängen und häufigem nass werden – sei es durch Schnee oder Regen – sind sowohl Hunde als auch Besitzer ersteinmal durchgefroren. Fängt der Hund dann auch noch an zu Niesen stellt sich die Frage – hat mein Hund Schnupfen? Denn nicht nur Menschen, sondern auch Hunde können daran erkranken und darunter leiden. Besonders in den kalten Jahreszeiten. Jedoch ist nicht jedes Husten oder Niesen ein Anzeichen für Schnupfen, geschweige denn ein Fall für den Tierarzt. Da viele Infektionen wie Viren, Bakterien und Pilze bei Hunden zu Schnupfen führen, listen wir für dich auf, welche Symptome dich aufhorchen lassen sollten und welche Ursachen sie haben.
Symptome und Ursachen: Wenn dein Hund Schnupfen bekommt
1. Niesen
Niesen kann harmlos sein, aber natürlich auch besorgniserregend. Harmloses Niesen äußert sich häufig nach der Körperhygiene, dem Lecken, Nagen oder Wälzen auf dem Boden, aber auch, wenn dein Hund nicht weiß, was von ihm erwartet wird oder was zu tun ist. Wenn die Situation ihn überfordert. Dieses Niesen ist überwiegend einmalig und nicht gefährlich. Vorübergehende Reizungen der Nasenschleimhäute durch das Versprühen von Putzmitteln, Deos, Parfüms oder auch Duftkerzen, können zum Niesen führen. Starkes und häufiges Niesen sollten dich jedoch aufhorchen lassen.
2. Laufende Nase
Sollte dein Hund zusätzlich zu den häufigen Niesanfällen auch eine laufende Nase haben, ist dies ein erstes Anzeichen dafür, dass dein Hund Schnupfen bekommt. Für eine laufende Nase gibt es aber auch andere Gründe. So kann durch Aufregung und Nervösität ein klarer, dünnflüssiger Schleim aus der Nase austreten. Sollte dieser Schleim jedoch nicht verschwinden und die Nase weiterhin laufen, ist das ein weiteres Anzeichen dafür, dass dein Hund Schnupfen hat.
3. Fremdkörper
Zu den Symptomen Niesen und eine laufende Nase führen auch Fremdkörper, die in der Nase deines Hundes stecken und die er entfernt haben möchte. Dein Hund berührt in dem Fall die Nase mit den Pfoten und schüttelt häufiger den Kopf als normal. Der Fremdkörper steckt in den meisten Fällen in der Nasenschleimhaut fest. Auf Dauer kann das zu chronischen Reizungen führen und macht einen Tierarztbesuch unerlässlich. Durch das Rumtoben auf Feldern, Wiesen und in Wäldern können kleine Körner, Gräser oder Ähren in die Nase geraten und zu schnupfenartigen Symptomen führen.
4. Husten
Hundehusten klingt anders als bei Menschen. Es klingt eher wie würgen, fast so, als würde er versuchen irgendetwas aus seinem Hals hervorzuröcheln. Auch Husten kann verschiedene Ursachen haben. Infekte durch Viren oder Bakterien, sowie ein gereizter Kehlkopf durch das viele Zerren an der Leine und dem Halsband, können solche Hustanfälle auslösen. Dennoch: Wenn dein Hund Schnupfen hat, sammelt sich Schleim in den Nasenhöhlen und kann entweder ausgeschieden werden oder durch den Rachenbereich fließen was – wie bei uns Menschen auch – zu Würge- und Hustenreizen führt.
5. Atemgeräusche und Mundatmung
Durch die häufigen Niesanfälle deines Hundes schwillt zunehmend die Nasenschleimhaut an. Das behindert die Atmung und führt zu Atemgeräuschen. In der Regel atmen Hunde durch die Nase. Ausnahme ist das Atmen durch den Mund beim Rennen und wildem Spielen. Sind die Nasengänge durch den Schnupfen verschlossen, bleibt deinem Hund nichts anderes übrig, als häufiger wie normal durch den Mund zu atmen.
6. Augenreiben
Dein Hund reibt sich vermehrt mit den Pfoten über die Augen? Dies weist auf eine Allergie hin. Allergien können ähnliche Symptome wie Schnupfen aufweisen und sind nicht selten bei Hunden. Genau wie bei Menschen können die schnupfenähnlichen Symptome zu verschiedenen Jahreszeiten ausbrechen. Häufige Auslöser sind Pollen, Gräser, Schimmelsporen, Staub und Hausstaubmilben, aber auch Futterbestandteile, Parfüm, Reinigungsmittel, Gummi, Plastikmaterialien und vieles mehr. Weitere Anzeichen kann das Kauen der Pfoten, das Kratzen, Lecken und Beißen an verschiedenen Körperregionen, Ohrinfektionen, Haarverlust, Husten, rote Augen mit Augenausfluss und das Reiben der Augen an verschiedenen Gegenständen sowie Erbrechen und Durchfall sein.
7. Nasenbluten
Auch Hunde leiden manchmal unter Nasenbluten. Die Ursachen können hier durch starkes Niesen und Fremdkörper in der Nase sein, die zu Verletzungen der Schleimhäute führen. Weniger erfreulich ist die Variante, dass es sich um einen gut- oder bösartigen Tumor handeln könnte, welcher die oberen Atemwege blockiert und so den Schnupfen auslöst. Auch Blutbeimengungen im Nasensekret sind möglich. Wenn dein Hund Nasenbluten hat und es sich nicht stoppen lässt, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
8. Fieber
Die normale Körpertemperatur eines Hundes ist mit 38,0 und 39,0 Grad Celsius (im Rektum gemessen) ein bisschen höher als die normale Körpertemperatur eines Menschen. Sollte dein Hund Schnupfen haben und antriebslos sein, empfiehlt es sich Fieber zu messen. Mit einer Temperatur von 39,7 Grad Celsius leidet dein Hund unter Fieber und es ist ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen.
9. Weitere Symptome
Zu den weiteren Symptomen gehören insbesondere das häufige Lecken der Nase, Müdigkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit.
Was kann ich tun, wenn mein Hund Schnupfen hat?
Eine paar kleine Tipps für dich:
1. Nur noch kleine Spaziergänge unternehmen und wildes Spielen und Rennen vermeiden.
2. Dein Hund muss sich schonen, weshalb du eine stressfreie Umgebung einrichten solltest, damit er viel schlafen kann und Ruhe bekommt.
3. Wärme ist bei einem Schnupfen sowohl für dich als auch dein Tier gut. Richte eine kuschelige Ecke für deinen vierbeinigen Freund ein, in der er es warm und ruhig hat.
4. Im Winter sind die Räume häufig trocken. Nicht gerade sehr förderlich für einen Schnupfen. Um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen, kannst du einen Luftbefeuchter nutzen bzw. deinen Luftentfeuchter ausschalten, nasse Handtücher über die Heizung hängen oder als kurzfristige Lösung auch deine Wäsche in diesem Raum trocknen.
5. Dein Hund muss viel trinken!
6. Besonders für einen erkälteten Hund ist hochwertige und proteinreiche Nahrung besonders wichtig, welches viele Nährstoffe enthält. Kauf dementsprechendes Futter ein. Tipp: Falls dein Hund zu wenig trinkt, reichere das Futter mit Wasser an, sodass er zumindest darüber Flüssigkeit zu sich nimmt.
7. Bei Husten solltest du deinem Hund einen Schal anziehen.
8. Die Nase säubern! Flüssigkeit reizt die Haut und Verkrustungen stören. Entferne die Verkrustungen mit lauwarmer Kochsalzlösung und creme die Stellen mit Hundepflegecreme ein. Zu Cremes die besonders gut für deinen Hund sind zählen zum Beispiel Sheabutter, Mandel- oder Jojobaöl sowie Vitamin E oder in sonstigen Fällen auch Vaseline.
9. Wenn du einen erkrankten Welpen (unter 12 Monate) oder einen kürzlich adoptierten Hund hast, empfiehlt es sich umgehend den Tierarzt aufzusuchen. Auch mit einem ursprünglich fitten Hund, kann ein Tierarztbesuch nicht schaden.
10. Da Hunde durch dieselbe Art von Erregern erkranken, solltest du deinem Hund zunächst den Kontakt zu anderen Hunden verbieten beziehungsweise einschränken.
11. Verabreiche deinem Hund auf gar keinen Fall Medikamente für Menschen. Auch wenn du es gut meinst, es kann für deinen Hund unter Umständen giftig wirken. Nutze nur die Medikamente, die der Tierarzt deiner Fellnase verschreibt.
12. Du kannst Fenchelhonig unter das Futter oder in das Wasser geben. Achtung: Nur bei Erwachsenen Hunden und nicht bei Welpen!
13. Inhalieren. Wie bei Menschen hilft Inhalation auch bei deinem Hund. Dazu kannst du entweder Wasser mit Meersalz, verschiedene Teesorten oder am besten getrocknete Kamillenblüten oder getrocknete Thymianstengel nutzen. Diese gibst du in eine Schüssel mit 2-3 Liter heißem Wasser. Bitte keine ästherischen Öle verwenden, da sie möglicherweise giftig sind. Vorgehen: Ist dein Hund an Transportboxen gewöhnt, kannst du ihn dort hineinsetzen, die Schüssel in sicherer Entfernung vor die Box stellen und ein großes Handtuch darüber legen, sodass eine Inhalationshöhle entsteht. Solltest du keine Transportbox zur Hand haben, kannst du dich mit deinem Hund neben die Schüssel setzen und darauf achten, dass er die Dämpfe einatmet. Das ist zwar nicht so wirksam wie die Inhalationshöhle, hilft aber auch.
Wie lange dauert ein Hundeschnupfen?
Wie lange dein Hund Schnupfen hat, hängt von drei Faktoren ab:
1. Die Ursache
Es gibt hunderte von verschiedenen Viren, Pilzen und Parasiten. Jeder Krankheitserreger unterscheidet sich und wirkt sich unterschiedlich stark auf deinen Hund aus. Es kommt also auf deinen Hund und sein Immunsystem an, ob er daran erkrankt oder nicht. Manche Erreger lösen nicht viel mehr als einen Schnupfen aus, während andere zu schweren Krankheiten führen und dessen Genesungsprozesse entsprechend länger dauern.
2. Die Abwehrfähigkeit
Hat dein Hund Schnupfen, kommt es bei der Dauer darauf an, in welcher körperlichen Verfassung er sich befindet und wie alt er ist. Ältere Tiere, Welpen oder aus anderen Gründen bereits geschwächte Tiere, haben länger mit einem Schnupfen zu kämpfen als fitte, gut ernährte und ausgeruhte Tiere.
3. Die Behandlung
Die Behandlung spielt bei einer Krankheit eine besonders entscheidende Rolle. Wird ein Tierarzt aufgesucht, der für deinen Hund die passende Behandlung beginnt, kommt es natürlich auch darauf an, ob du dich an das Gesagte hälst oder nicht. Bekommt der Hund nicht ausreichend Ruhe und wird geschont, dauert auch die Erkrankung länger. Dasselbe gilt für falsche Diagnosen und Behandlungen auf Seiten des Tierarztes – hier immer daran denken: auch Tierärzte sind nur Menschen und können Fehler machen. Komplikationen während der Behandlung können eine längere Dauer des Schnupfens zur Folge haben. Bei richtiger Behandlung hingegen, sollte der Schnupfen bald vorüber sein.
Und was heißt das jetzt?
Wenn ein Hund Schnupfen hat, ist mit einer Spannweite von wenigen Tagen bis mehreren Wochen zu rechnen. Grundsätzlich wird ein Tierarztbesuch empfohlen. Insbesondere bei Welpen und bei unerfahrenen Tierhaltern. Hundeschnupfen ist, im Gegensatz zu einer Erkältung bei Menschen, eine ernstzunehmende Krankheit und sollte entsprechend behandelt werden. Nur der Tierarzt kann einschätzen wie lange die Behandlung und die Krankheit dauert. Trotz eines Termins zur Nachkontrolle, kannst du bei Symptomverschlechterung oder einem “unguten” Bauchgefühl jederzeit wieder den Tierarzt besuchen. Hier geht es schließlich um deinen Liebling!
Ist es ansteckend, wenn mein Hund Schnupfen hat?
Nein, grundsätzlich ist es nicht ansteckend. Menschen können – insbesondere in der kalten Jahreszeit – zwar auch durch Viren erkranken und einen Schnupfen bekommen, allerdings sind dies andersartige Schnupfenviren. Mit einer Übertragung und Ansteckungsgefahr ist nicht zu rechnen. Weder von Hund auf Mensch, noch von Mensch auf Hund. Ansteckend sind hingegen Hunde untereinander, da sie dieselbe Art des Schnupfenviruses haben. Es empfiehlt sich daher, den Kontakt mit anderen Hunden zunächst einzuschränken oder komplett zu vermeiden.
Wie beuge ich Hundeschnupfen vor?
Auch Hunde haben in der Erkältungszeit einen höheren Bedarf an Vitaminen und Fettsäuren. Dies sollte beim Füttern dringend beachtet werden. Um zudem das Immunsystem zu stärken, können Präparate wie Echinacea, Vitamin C und Aloe Vera – am Besten über das Futter – verabreicht werden. Auch die oben bereits angesprochene Verbesserung der Atemluft kann helfen, Schnupfen vorzubeugen. Dazu kannst du Luftbefeuchter aufstellen, um besonders trockene Räume zu vermeiden. Achtung: Keine Raumdüfte, Sprays oder Räucherstäbchen verwenden. Insbesondere im Winter sollten Hunde mit einfachem Haar, ohne Unterwolle oder mit sehr kurzem Fell einen Hundemantel tragen. Das Scheren oder Baden im Winter solltest du vermeiden. Wird dein Hund unterwegs doch mal nass, solltest du ihn gut trocknen und ihm ein warmes Plätzchen verschaffen. Da im Winter häufig mit Streusalzen oder Streusplit gestreut wird, ist es ratsam die Pfoten nach dem Spaziergang zu pflegen. Dazu werden Krallen und das Fell der Pfoten geschnitten und die Ballen mit Pfotenschutzbalm eingecremt. Achte darauf, dass dein Hund keinen Schnee frisst, der ganz in der Nähe von Streusalzen oder Streusplit liegt, da diese stark verunreinigt bis hin zu giftig sein können.
Fazit: Hund Schnupfen
Grundsätzlich gilt erst einmal – kein Grund zur Panik. Zwischenzeitiges Niesen ist völlig normal für Hunde. Einem leichten Hundeschnupfen kann mit Hilfe von Hausmitteln nachgeholfen werden. Treten mehrere der oben beschriebenen Symptome vermehrt auf und verschwinden auch noch zwei Tagen und allerlei Hausmittel nicht, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Insbesondere bei Welpen, alten Hunden und solchen, die aus verschiedenen Gründen zuvor schon angeschlagen waren. Der Tierarzt berät dich hinsichtlich der besten Behandlungswege und Möglichkeiten, deinen Vierbeiner schnell wieder auf die Pfoten zu bekommen. Den Anweisungen ist unbedingt Folge zu leisten, damit du und dein Liebling schnell wieder unbeschwert und gesund durch dick und dünn gehen könnt.