Einstieg
Im Rahmen unserer Interviewreihe „Entspannen wie die Profis“ sprechen wir heute mit Kathrin Burkhardt. Sie ist Bewusstseinscoach und unterstützt Menschen dabei, den Weg zu innerer Ruhe und Gelassenheit zu finden. Herzlich willkommen Frau Burkhardt, möchten Sie sich erst einmal selbst vorstellen?
Vielen Dank für die Einladung zu diesem Interview. Sie haben es schon erwähnt: Mein Name ist Kathrin Burkhardt, ich bin Gründerin von „Bewusst.werk“ und darüber hinaus aber auch spirituelle Heilerin und Mentorin, sowohl wenn es um das Thema Entspannung geht aber auch darum, seine wahre Identität zu entdecken und sich daraus ein Leben zu erschaffen, das man selbst liebt.
Danke schön für die Einleitung. Sie haben jahrelang als Marketing- und Eventmanagerin gearbeitet. Wodurch entstand in Ihnen der Wunsch, sich von ihrem Berufsleben zu trennen und in eine Umgebung zu wechseln, die vor allem von Ruhe und Entspannung geprägt ist?
Ja, eine interessante Frage. Die lässt sich gar nicht so in einem Punkt zusammenfassen, weil das tatsächlich mehrere Komponenten gewesen sind, die dazu geführt haben. Also zum einen habe ich schon immer eine sehr starke Beobachtungsgabe gehabt und habe irgendwann in meinem Beruf auch gemerkt, dass ich mir ein gutes Fundament gebaut habe und gefühlt habe, dass alles erreicht ist. Dann war da die Frage: „Und was kommt jetzt?“ „Was wäre die nächste Stufe?“ Als ich mir die Menschen da draußen angeschaut habe, dann habe ich mich gefragt: „Möchte ich von früh bis abends irgendwo in einem Hamsterrad sein? Oder von früh bis abends schuften und vielleicht am Ende auch gar nicht so viel Geld nachhause bringen und meine Träume nicht verwirklichen?“ Also bei allem, was ich so an Bildern gesehen habe, habe ich mich einfach gefragt: „Will ich das? Oder geht das nicht doch anders?“ Das war dann so die Frage, mit der ich losgegangen bin. Ich habe einfach auch den inneren Ruf gespürt, der dann mit Mitte 20 in mir aufkam und zwang, mich damit zu beschäftigen, wer ich denn eigentlich bin und warum ich denn hier bin. Und was ist eigentlich der ganze Sinn hinter dieser Sache? Und diese ganzen Komponenten haben dann dazu geführt, dass ich Achtsamkeitstrainerin geworden bin, dass ich mich mit Meditation beschäftigt habe und ganz viel im Bereich Persönlichkeitsentwicklung. Zuerst habe ich meinen Job gewechselt usw., es gab einige Stationen dazwischen, aber irgendwann war dann für mich total klar, dass ich mein eigenes Unternehmen gründe und andere Menschen dabei unterstütze, das, was ich in meinem eigenen Leben verändert habe und was ich immer noch dabei bin, zu verändern, auch bei ihnen umzusetzen.
Achtsamkeit im Alltag
Sie haben durchaus Ängste angesprochen, die viele Menschen plagen, wenn es um die Entwicklung ihres Lebens geht. In ihrem Blog plädieren Sie dafür, dass man Angst in Vertrauen umwandeln sollten, um sein Leben erfolgreich zu meistern. Welche Schritte können die Menschen unternehmen, um ihre Ängste zu erkennen und vor allem in einen Prozess der Transformation umzuleiten?
Ängste ist ein ganz spannendes Thema und auch gerade sehr aktuell in den letzten Jahren nochmal geworden. Zum einen gibt’s diese Angst, die natürlich ist und uns vor Gefahren schützt und auch anzeigt, dass man etwas lieber sein lassen sollte. Dann gibt es aber auch die Ängste, die uns aufhalten. Ob das jetzt durch unser Umfeld geschürt wird, vielleicht auch durch andere Menschen, die gewisse Erfahrungen gemacht haben und das auf uns übertragen oder die Medien, die hier und da die Ängste schüren. Es gibt breite Felder, die uns in irgendeiner Art und Weise beeinflussen. Der erste Schritt bei Ängsten ist, zu gucken: „ist es überhaupt meine Angst, ist diese berechtigt?“ „Ist es denn tatsächlich wahr oder gibt es auch andere Perspektiven?“ Und genau das ist auch Teil meiner Arbeit, wenn die Menschen zu mir kommen; zu schauen, wo kommt denn die Angst eigentlich her? Ist diese Angst real? Oder ist es einfach etwas, das uns einschränkt und uns somit davon abhält, den nächsten Schritt zu gehen. Denn gerade in Veränderungsprozessen oder wenn wir uns entwickeln wollen, dann kommen natürlich Themen auf uns zu, die neu sind und bei denen wir vielleicht unsicher sind.
Gerade wenn es um Konfliktsituationen und Ängste geht, gibt es ganz unterschiedliche Begriffe und Wege, damit umzugehen. Für sich selbst und auch für die anderen arbeiten Sie mit der Akasha Chronik. Können Sie kurz erläutern, was man sich drunter vorstellen kann und wie es Menschen helfen kann, sich zu entspannen und zielgerichteter einen Sinn in ihrem Leben zu finden?
Da betreten wir ein nicht ganz so greifbares Feld. Die Akasha Chronik ist an sich eine kosmische Datenbank und jetzt könnte der ein oder andere sagen „was ist das für ein Hokus Pokus?“. Gleichzeitig verweise ich da nach Indien, zum Beispiel dort gibt es eine sog. Palmblatt Bibliothek, wo die Menschen aus ihrer Tradition heraus gelernt haben Zugang zu anderen Welten oder einem feinstofflichen Bereich außerhalb unseres Verstandes zu haben. Und wir sind gerade hier in Westeuropa einfach eine sehr rational von unserem Verstand geprägte Gesellschaft. Da hat auch Einstein tatsächlich einen schönen Ausspruch gegeben, den ich gerne teilen möchte: „Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, in der der Diener geehrt wird und das Geschenk vergessen wurde.“ Ich finde Einstein bringt das sehr gut auf den Punkt, denn wir haben gelernt, nur noch unserem Verstand zu folgen, dabei haben wir so viel mehr in uns als unseren Verstand und dafür ist zum Beispiel das Thema Achtsamkeit und auch Ruhe und Entspannung wichtig, denn: Wenn wir in die Ruhe kommen, können wir mehr wahrnehmen und können auch den Impulsen, die eigentlich schon in uns sind folgen. Der inneren Stimme der Intuition, die uns eigentlich führt und leitet und das viel simpler als der Verstand es je könnte. Dann könnten wir in diese Verbindung kommen und die Akasha Chronik ist sozusagen eine Art Wissensspeicher. Wir können uns das so vorstellen wie Google, nur dass wir es nicht sehen können aber dennoch eine Frage eingeben und eine Antwort rauskommt, wenn wir uns darauf einlassen. Aber um einen Zugang zu haben, müssen wir still werden. Auf jeden Fall ist es eine Option, Wissen zu bekommen. In der Akasha Chronik ist alles gespeichert, also alles was war, was ist, was sein wird, über jeden von uns. Und diese Sitten können wir abrufen, genauso auch wie diese Akasha Chronik dafür gut ist, unsere Selbstheilungskräfte in uns zu aktivieren und dadurch Dinge in den Fluss zu bringen, die vielleicht stagnieren und uns belasten.
Werkzeuge zum Entspannen
Vielen Dank für die Erklärung dieses komplexes Konzepts. Aber Sie sprechen davon Dinge zu finden und zu aktivieren, die sich tief in einem verborgen befinden. Auf Ihrer Website arbeiten Sie mit dem Slogan „Erinnere dich…“. Sind Sie der Meinung, dass Menschen im Grunde wissen, wie sie glücklich sein können, aber den Weg dorthin nicht finden? Haben sie schon alle Werkzeuge, die sie zum Entspannen brauchen?
In gewisser Weise tragen wir alles in uns und ich hatte vorher schon kurz angedeutet, dass es unsere Erziehung ist, unser Umfeld usw., das alles auf uns legt und wir auch teilweise in einigen Bereichen bestimmte Rollen spielen. Je bewusster wir uns darüber sind, desto bewusster können wir das auch steuern und es gibt ein Model, das nennt sich „Eisberg Model“ und dort wird das sehr gut aufgezeigt: Ein Eisberg hat einen gewissen Teil, der ist über dem Wasser, der ist sichtbar und einen viel größeren Teil, der ist unter Wasser und so ähnlich ist es mit unserem Bewusstsein. Wir haben den Bereich des Unbewussten und den Bereich des Bewussten. In dem unbewussten Teil sind auch Automatismen drin wie, wir denken nicht mehr darüber nach, wie wir unsere Schuhe binden oder Auto fahren, wenn wir das einmal gelernt haben. Das ist auch gut so; wenn wir diese Prozesse alle bewusst machen würden, das würde einfach zu viel sein. Zugleich befinden sich im Unbewussten solche Ängste, solche Mechanismen, die uns einfach steuern. Zu dem Bewusstsein gehören unterschiedliche Theorien aber wir gehen davon aus, dass das Bewusste 10% und das Unbewusste 90% ausmacht. Wir können zu 90% davon ausgehen, dass wir bestimmte Dinge immer wieder wiederholen, bestimmte Muster und Gewohnheiten. Je bewusster wir die Dinge wahrnehmen, beobachten können, achtsamer sind, desto leichter fällt es uns, uns endlich zu erinnern an unsere eigentliche Identität. Als wir damals geboren wurden, waren wir sozusagen ein leeres Gefäß und dieses leere Gefäß wurde gefüllt durch unsere Eltern, natürlich durch unsere Umgebung etc. Letztendlich gibt es aber einen Kern in uns und es geht darum den Kern wieder zu entdecken und uns zu erlauben, zu gucken, wie viel von dem was man gerade so tut, tatsächlich zu einem gehört.
Tipps
Haben Sie zum Ende hin einen Tipp zum Entspannen und vor allem zum Fokussieren für unsere Zuhörer? Einen Tipp, den auch jeder allein ausprobieren kann?
Ja, aus meiner Achtsamkeitspraxis und natürlich der Ausbildung. Hier ist ein ganz großer Teil unser Atem, der etwas Natürliches ist und bei dem wir nichts dazu brauchen. Versuchen Sie, einfach die Aufmerksamkeit auf den Atem zu lenken. Es gibt eine schöne Atemtechnik von David O.H. Er hat einen Atem Code, bei dem es wissenschaftlich belegt ist, dass dieser Kode zu mehr Entspannung führt. Er nennt sich „3,6,5“; das heißt 3x täglich 6 Atemzüge pro Minute machen für 5 Minuten. Wenn man das durchführt, passiert folgendes: Das Herz und die Atemfrequenz synchronisieren sich, dann hat es ganz viele positive Effekte, dann entsteht eine Harmonie in uns und damit eine gewisse Ruhe und dies hat eine positive Auswirkung auf die Konzentration, Schlaf, Stresslevel und die Organe. Das System kann besser arbeiten, wenn es in Harmonie ist. Ein paar neue Impulse teile ich auch ab sofort in meinem Podcast. Wer da gerne noch mehr alltagstaugliche Impulse haben möchte, der kann da sehr gerne einschalten, der Podcast heißt „Seelengeführt“ und wird auf allen gängigen Plattformen zu hören sein.