Geschichte
Feng Shui hat sich vor über 3500 Jahren in China entwickelt, wie wir schon vermutet hatten. Aber waren die Chinesen damals Magier? Was konnten die Menschen, wovon wir heute noch in Büchern lesen können? Im Grunde war es das enge Zusammenleben und Analysieren der Natur, was die Basis von Feng Shui ist. Denn es war wichtig für das Überleben, dass sich die Bewohner des Landes an ihre Umgebung angepasst haben, ob sie am Hafen oder in einem Tal in den Bergen lebten.
Es steckt viel mehr dahinter, als man denkt…
Bedeutung
Übersetzt man Feng Shui ins Deutsche, bedeutet es „Wind und Wasser“, was an sich erstmal recht grob gefasst ist. Aber die Verbindung zur Natur wird direkt deutlich. Die Erde wird von Naturkräften regiert, die ihr Aussehen bestimmen und das Leben der Menschen unmittelbar prägen. Ein Boot hilft einem in den Bergen nicht weiter und eine Angel vermutlich genauso wenig. Dementsprechend muss man sich der Mutter Natur anpassen und es sollte angestrebt werden, mit ihr in Einklang zu leben. Aber wie funktioniert das?
Harmonie
Feng Shui soll einem dabei helfen, dass der Mensch mit seiner Umgebung in Harmonie leben kann. Inwiefern Harmonie, fragt man sich. Kein Streit mit Mutter Erde zu führen, muss damals nicht allzu schwer gewesen sein. In Wahrheit betrifft dieses harmonische Zusammenleben weit mehr, denn es geht auch um Glück, persönliches Wachstum, Erfolg und ein gesundes Leben. Tatsächlich all das, was wir uns im Leben wünschen und was mit Feng Shui zu erreichbar sein soll. Schauen wir uns das mal genauer an.
Yin und Yang
Wir alle kennen dieses schwarz-weiße Symbol, dass zahlreiche als Körperschmuck auf ihrer eingebrannt auf ihrer Haut oder als Kette um ihren Hals tragen. Das Zeichen, das auch in der chinesischen Medizin vorkommt, symbolisiert diese Harmonie. Es steckt also viel mehr dahinter, als dass das Zeichen einfach schön aussieht. Yin und Yang sind zwei gegensätzliche Pole, die ohneeinander nicht auskommen. Yang, der helle Halbkreis, ist männlich, die andere Seite logischerweise das Gegenteil. Dennoch enthalten jeweils beide Seiten auch Teile des anderen, was die Punkte darstellen sollen. Es sagt uns: Ohne die Nacht gibt es keinen Tag, ohne die Dunkelheit kein Licht und ohne den Winter gibt es keinen Sommer. Und erstaunlicherweise ist im Tag immer ein Stück von der Nacht enthalten, erkennbar als Schatten.
Die fünf Elemente
Tja, welche könnten das sein? Für uns gibt es nur vier: Feuer, Wasser, Luft und Erde, das haben wir bereits im Kindergarten gelernt. Bei den Chinesen sind sie ähnlich, aber doch anders. Es gibt Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser, und sie bestimmen die Welt. Denn die Chinesen glauben, dass alles, wirklich alles, diesen zugeordnet werden kann. Aber was wir von den Chinesen bis hierhin schon gelernt haben: Es steckt immer mehr dahinter. Die Elemente stehen auch für Verwandlung und für den Lebenszyklus. Ganz direkt übertragen: Ohne Holz können wir kein Feuer erzeugen, aus der Asche, die daraus entsteht, kann etwas Neues im Boden wachsen, was für die Erde entsteht und aus der Erde kann wiederum Metall gewonnen werden. Diese mineralischen Stoffe der Erde geben dem Wasser Existenz und dieses Wasser sorgt dafür, dass die Pflanzen wachsen, aus denen wir Holz gewinnen, womit wir wieder beim Anfang wären. Lies dir gerne die zwei vorherigen Sätze noch einmal durch.
Chi
Es klingt so einfach und selbstverständlich, doch man muss in diesem Absatz nun ein wenig spirituell oder übernatürlich denken. Ich bin mir sicher, das kannst du. Im Feng Shui ist man davon überzeugt, dass das gesamte Universum aus dem sogenannten Chi besteht, der Lebensenergie. Das Wort Energie hat im Feng Shui eine große Bedeutung. Sie muss immer frei fließen können, das ist das A und O. Oder hier besser: das Yin und Yang. Das Chi fließt wie das Wasser in Wellenform und bewegt sich frei wie der Wind. Übertragen wir das Ganze auf den Raum oder aufs Haus (ja, es geht immer noch um Einrichtung): Das Chi darf nicht unterbrochen werden und alle Bereiche eines Hauses müssen mit Chi versorgt sein.
Die Theorie auf die Einrichtung übertragen
Feng Shui- Accessoires
Keine Angst: Es ist nicht notwendig, dass du dein Zimmer mit chinesischen Accessoires vollstellst. Buddhas, Klangspiele und Steindrachen machen deine Wohnung nicht gleich zu einer Oase des Feng Shui. Es geht nämlich vor allem um die Materialien, die du verwendest. Hier sind zum Beispiel Pflanzen hilfreich, um die Natur und Leben ins Haus zu holen. Sie erhöhen das Chi und sorgen auf der Fensterbank stehend dafür, dass keine Energie verloren geht. Auch sind Steine und Muscheln schöne Requisiten aus der Natur.
Die Kraft des Lichts
Ein Raum mit viel Licht stimmt die Bewohner gleich viel positiver, das weiß man auch ohne die chinesische Lehre. Dennoch wird dort besonders viel Wert auf Tageslicht und installierte Lichtquellen gelegt, besonders dort, wo dunkle Farben an der Wand sind. Um den Fluss des Chi noch mehr zu verbessern, was jeder von uns anstreben sollte (grins nicht, das ist ernst gemeint), dann kann mit spiegelnden und glänzenden Oberflächen nachgeholfen werden. Egal ob in Form von Gläsern oder Kerzenständern, tob dich aus!
Das Feng Shui Schlafzimmer
Erholsamer Schlaf ist Bedingung für einen erfolgreichen Tag. Hier sind ein paar Tipps, wie du die Begebenheiten im Schlafzimmer nach den Richtlinien des Feng Shui gestalten kannst: Zuerst einmal sollten scharfe Ecken vermieden werden, sonst kann die Energie nicht ungehindert fließen. Am vorteilhaftesten ist ein (Futon-)Bett aus Holz (kein Muss – dennoch macht es Sinn!) und achte darauf, dass dein Bett immer vor einer Wand ohne Fenster oder Tür steht. Die Wand gibt dir ein Gefühl von Schutz und wird dich besser schlafen lassen.
Die Spiegel Regel
Kein Spiegel im Schlafzimmer! Das sagt meine innere Stimme, sobald ich an Feng Shui denke. So ganz stimmt das jedoch nicht. Du kannst Spiegel dort aufhängen, allerdings besser nicht direkt gegenüber dem Bett, denn das sorgt für Unruhe. Definitiv sollte im Schlafzimmer eine ruhige Atmosphäre angestrebt werden!
Farben und Deko im Schlafzimmer
Wenn man an Feng Shui Räume denkt, sind diese vor dem inneren Auge oft hellgelb oder orange gestrichen. Schaue dir nicht Feng Shui Bücher aus 2007 an, bleib am Zahn der Zeit. Es kommen alle Farben fürs Schlafzimmer in Frage, die für Geborgenheit und Entspannung sorgen. Erdtöne oder pastellige Farben können da helfen, aber auch ein helles Grau oder Blau sind bestimmt eine gute Wahl. Je weniger Objekte in dem Raum herumliegen, desto besser kann das Chi fließen und dein Schlaf wird durch die Harmonie besser sein. Hast du nur dein Schlafzimmer für deine Schlafroutine, dann benutze geschlossene Kommoden und Schränke.
„Bagua“
Ja, es macht Spaß, diesen Begriff auszusprechen. Aber auch seine Bedeutung ist sehr interessant. Der „Bagua“ ist eine Art Lageplan im Feng Shui, der auf einen Grundriss gelegt werden kann, um so die Lebensbereiche abzugleichen. Es gibt neun Felder, die für verschiedenen Lebensinhalte stehen, wie zum Beispiel Partnerschaft, Wissen oder Kinder. Die Mitte des Quadrats bildet das Thai Chi, das energetische Zentrum. Wenn man dieses Raster auf einen L-förmigen Grundriss legt, so gibt es einen Fehlbereich, der in irgendeiner Form ausgeglichen werden muss.
Der Feng Shui Garten
Wenn du gedacht hast, die Hauswände wären die Grenzen des Feng Shui, hast du dich getäuscht. Auch er gehört zum Haus und auch für ihn gibt es Gestaltungsregeln. Im Feng Shui ist es wichtig, dass sich das Haus mitsamt dem Garten in Harmonie mit der Umgebung befindet. Das Haus wird mit der Anatomie des Menschen verglichen und somit stellt die Haustür den Mund dar, durch den das Chi ins Haus gelangt. Durch den Vorgarten und den Weg zum Haus muss das Chi richtig ins Innere gelenkt werden. Viele Blumen führen die Energie hinein, hohe Hecken, Autos oder Mülltonnen aber verhindern den Fluss ins Haus.
Der Toilettendeckel
Mit der Toilette hat man es im Feng Shui nicht so leicht. Ihre Position in der Wohnung ist von besonderer Bedeutung für die Menschen. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Toilettendeckel immer zu ist. Darauf legst du eh schon Wert? Gut, denn wer eigentlich nicht, aber um das Ganze nochmal zu untermalen: Steht der Deckel offen, fließt das Chi ins Abwasser, wo es natürlich niemandem etwas nutzt.
Gefahrfaktor Bücherregal
Bücherregale sind ein schwieriges Thema im Feng Shui, vor allem offene. Die horizontalen Bretter sind wie Messer und zerstören so die Energie. Ja, ist nicht ausgedacht. Deswegen ist es besser, wenn sie nicht im Schlafzimmer zu finden sind und vor allem nicht gegenüber von Betten. Steht ein offenes Bücherregal hinter einem im Büro, kann das laut Feng Shui zu Rückenschmerzen führen. Auch wird geglaubt, dass jedes Buch eine bestimmte Energie ausstrahlt. Man soll dementsprechend auf die Wahl seiner Bücher achten und natürlich, wie sollte es anders sein, sind besonders Feng Shui Bücher besonders für positive Energie verantwortlich.