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Skandinavischer Wohnstil

Zuletzt aktualisiert am 30. Oktober 2023 von Kristina Krause

(Bio)
Wohnzimmer eingerichtet in Skandinavischem Wohnstil
Schriftzug in Schreibschrift "Just Relax"
Mit Hintergrundinfos und einer einer Anleitung zum skandinavischen Wohnstil wirst du zum waschechten Skandinavier - zumindest was Wohnen angeht.

Wieso ist der Skandinavische Stil seit Jahrzehnten so beliebt?

Wo liegt der Ursprung des Skandinavischen Wohnstils?

Noch vor 120 Jahren war das Leben in den nordischen Regionen ein anderes: Die größtenteils agrarische Gesellschaft hatte durch die langen Winter harte Bedingungen und somit ehr geringe finanzielle Mittel zur Verfügung. Ihre Häuser waren dementsprechend simpel und funktional eingerichtet, Dekorationen waren schlichtweg nicht drin.

Zeit für Veränderung

Die Designer des 20. Jahrhunderts wollten mit qualitativ hochwertigen Produkten aus der Region das Leben der Skandinavier verbessern, vor allem weil sie wegen der kalten und dunklen Wintermonate viel mehr Zeit in ihrem Eigenheim verbringen müssen als wir Deutschen. Außerdem ließ die sozialdemokratische Politik viel neue Architektur zu und der Bevölkerung wurde vermittelt: Jeder hat den Anspruch auf gutes Design, nicht nur die Reichen! Somit haben alle Menschen der nordischen Länder zur Entwicklung des Skandinavischen Wohnstils beigetragen.

Der Grund für das internationale Interesse am Skandinavischen Wohnstil

Obwohl sich das Wetter in anderen Regionen der Erde ganz anders verhält, wählen so viele Menschen den Look Skandinaviens. Woher kommt diese große Beliebtheit für Schlichtheit und Natürlichkeit? Dadurch, dass sich der Raum in seiner Gestalt zurücknimmt, lässt er dem Bewohner Freiraum. Er kann sich selber ausleben und der Fokus steht auf dem Menschen. Ein weiterer Vorteil: Der Stil lässt sich gut mit anderen Stilrichtungen kombinieren und die hochwertige Verarbeitung der Möbel bietet eine gute Basis.

Woran erkennt man einen skandinavisch eingerichteten Raum?

Hygge

Das Wort der Überschrift ist dänisch und kann für uns in der Bedeutung von Geborgenheit verwendet werden. Diese ist zentrales Ziel der nordischen Einrichtung und steht ganz im Kontrast zum hektischen Alltag unserer modernen Welt. Wenn man nach Hause kommt, möchte man sich zurückziehen und sich auf sich selber rück besinnen. Durch Tätigkeiten wie Essen mit der Familie oder Lesen vor dem Kamin wird das Gefühl von heimatlicher Vertrautheit erzeugt und dafür soll das nordische Zuhause die optimalen Begebenheiten schaffen. Ein “hyggeliges” Heim eben!

Der Mix macht´s

Der Raum an sich enthält nicht viele Möbel oder Deko, viele Wände bleiben leer und es wird nicht jeder Quadratmeter an Platz ausgenutzt. Ruhe und Schlichtheit sind die Stichworte, auf die es beim Skandinavischen Wohnstil ankommt. Nichts sollte überladen wirken, sondern einfach, geordnet und klar. Aber wie kommt es dann zu der im vorherigen Absatz erwähnten Heimeligkeit? Die Skandinavier bedienen sich an Wohntextilien, gerne in Creme- oder Weißtönen, um für Gemütlichkeit zu sorgen.

Verbindung zur Natur

Oft werden helle Eichenholzböden gewählt, um im Kontrast zu den kahlen Wänden dem Raum Charakter zu geben, aber auch um ein Stück Natur ins Haus zu holen. Die Menschen im Norden sind sehr naturverbunden und sind wir mal ehrlich: Die skandinavische Landschaft ist mit ihren endlosen Wäldern eine wahre Naturschönheit. Und wenn man eben inspiriert an der Natur einrichtet, braucht es nicht mehr viel. Es reicht, wenn die Natürlichkeit für sich steht.

Welche Materialien werden verwendet?

Natürliche Materialien sind typisch für den Skandi-Stil. Heimische Bäume wie Fichte, Birke Kiefer und Esche sind sehr beliebt und stehen oft roh belassen als Material für sich. Die hellen Holzeinsätze geben in der dunklen Jahreszeit Konter und verleihen dem Heim eine gemütliche Stimmung. Um noch mehr Behaglichkeit zu kreieren werden natürliche Stoffe hinzugefügt. Fell, Filz, Leinen oder auch Baumwoll-Strick sorgen für wohlige Wärme.

Farben und Muster

Gerne wird sich für Creme oder Weiß bei der Farbwahl entschieden, wobei auch pastellige Töne oder kräftige Farben als Hingucker akzentuiert eingesetzt werden, Hauptsache ein harmonische Gesamtbild bleibt erhalten. Oft verbindet man mit dem Skandinavischen Stil auch geometrische Muster in schwarz-weiß. Diese schaffen mit ihrer Gradlinigkeit einen schönen Gegensatz zur natürlichen Atmosphäre.

Skandinavisches Design- alles nur IKEA?

Jetzt kommt das Wort, auf das bestimmt den ganzen Artikel über gewartet wurde: IKEA. Das schwedische Möbelhaus ist maßgeblich an der Verbreitung des Skandinavischen Wohnstils beteiligt, denn IKEA Geschäfte gibt es in fast jedem Land, allein schon in Deutschland gibt es über 50. Schönes Design für erschwingliche Preise ist eine Erfolgsstrategie, die die Welt erobert hat. Dennoch besteht die skandinavische Innenarchitektur nicht nur aus IKEA.

Skandinavische Designer

Zahlreiche Klassiker von Designern aus der Region, wie zum Beispiel Alvar Aalto, Arne Jacobsen oder Verner Panton, werden noch heute täglich in Wohnungen bewundert. Sie zeichnen sich alle durch ihre reduzierte Schlichtheit aus und schaffen es, Funktion und Skulpturalität in Beziehung zueinander zu bringen. Skandinavischen Designern ist es wichtig, etwas Zeitloses zu gestalten, das auch in Jahrzehnten noch als modern bezeichnet werden kann. Auch hier wird sich in der Formgebung oft an der Natur inspiriert. So wird vielen von euch die blättrige Hängeleute Norm 69 von Simon Karkov bekannt sein, die einen echten Hingucker über dem Esstisch kreieren kann, im Gegensatz zu den gradlinigen Möbeln. Lampen werden als dezente Lichtquellen viel eingesetzt, um auch hier dem Raum mehr Gemütlichkeit zu verliehen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=f9Ol_e36T-0?showinfo=0&start=0
Wohnzimmer eingerichtet in Skandinavischem Wohnstil mit Tisch und Stühlen an der Seite

Wie bringe ich skandinavischen Flair in mein eigenes Zuhause?

Basics Skandinavischer Wohnstil

Wenn ich sage, sie müssen den Landhausstil mit dem Minimalismus kombinieren und die nordische Natur zum Vorbild nehmen, hilft das nur den Experten von Euch etwas. Denn um all das, was in den vorherigen Absätzen aufgelistet worden ist, in Einklang zu bringen, ist ein gewisser Blick für das skandinavische Design von Nöten. Man kann sich nicht einfach eine Komplettausstattung von Scandi-Möbeln kaufen und diese in den Raum stellen und auf das nordische Feeling hoffen. Obwohl: Machen kann man das aber ob es den gewünschten Effekt erzielt ist fraglich. Deshalb ist im Anschluss an diese Worte eine Art Checkliste, die Ihnen helfen soll, das nordische Flair aus Skandinavien zu sich in die Wohnung zu holen. Ganz easy, genauso wie es auch die skandinavische Einrichtung sein sollte, wenn man sie im Kern verstanden hat.

Ruhe fürs Auge

Schauen Sie sich einmal in ihren vier Wänden um: Gibt es in jeder Ecke etwas anderes zu entdecken? Ist Design-Highlight an Design-Highlight gereiht? Wenn dies der Fall ist, ist es für den skandinavischen Stil zu unruhig, denn er hat das Ziel, dass es im Raum nur einige wenige Objekte gibt, wenn nicht sogar nur eins, die hervorstechen. Der Rest des Raumes lässt diese paar Objekt dafür besonders zur Geltung kommen, stiehlt ihnen aber keinesfalls die Show. So wird diese gewisse Harmonie erzeugt ohne den Raum langweilig wirken zu lassen.

Möbelwahl

Der skandinavische Stil zeichnet sich auch durch seine Leichtigkeit aus. Dementsprechend sind zum Beispiel Sofas oder Sessel mit längeren Holzfüßen beliebt oder mittlerweile auch Hängesessel. Um das Ganze aber nicht zu steril wirken zu lassen, sollte auch Elemente in den Raum eingebunden werden, die für Schwere sorgen und den Raum erden lassen. So kann zum Beispiel ein Fellteppich diese Aufgabe erfüllen.

Abstufungen

Um einen Raum noch natürlicher, ganz im Sinne des Skandinavischen Wohnstils einzurichten, können Sie darauf achten, verschiedene Farbnuancen zu verwenden, die aus der selben Farbfamilie kommen. Verschiedene Weiß- und Grautöne lassen ihren Raum nicht mehr platt erscheinen und geben ihm mehr Tiefe. Gerade mit Textilien lässt sich dies sehr gut umsetzen. Versuchen Sie es!

Individualität

Wir Menschen fühlen uns am wohlsten in einer ungezwungenen, freien Atmosphäre, in der uns nichts einengt. Dies ist auch das Ziel vom nordischen Design, was bedeutet, dass unsere Wohnung keine Kopie einer Werbung eines (bestimmten) Möbelhauses sein kann, sondern sie individuell zu uns passen sollte. Nur so kommt das Gefühl der Vertrautheit auf und unser Ort wird unser persönlicher Rückzugsort. Doch wie erreiche ich diese Individualität?

Persönliche Story

Eine gute Möglichkeit zu beginnen, ist die Tatsache, nicht gleich eine komplette Linie skandinavischer Möbel zu kaufen, sodass Tisch, Stühle und Schränke zusammen passen, sondern mit einem Teil anzufangen und sich dann ähnliche Stücke dazu zu sammeln. Sie können schauen, dass gewisse Gemeinsamkeiten bestehen, sodass alles harmonisch bleibt, aber dennoch haben nur sie diese Kombination so zusammengesucht. Und noch viel maßgeblicher: Sie haben sich für alle Möbelstücke bewusst entschieden und vielleicht zu jedem eine andere (Einkaufs-)Story. So können Sie ihren Raum von Zeit zu Zeit wachsen lassen und erkennen vielleicht ihre ganz besonderen Vorlieben für den Skandinavischen Wohnstil, der ja so viel beinhaltet.

Ein bisschen Deko darf dann doch sein

Dass der Skandinavische Wohnstil puristisch und schlicht ist, haben wir nun schon öfter festgestellt, aber ist dann keine Deko erlaubt? Natürlich hat es sich in den letzten 120 Jahren schon soweit geändert, dass nun auch Geld zu Dekozwecken ausgegeben werden kann, allerdings gilt auch bei ihr das selbe Prinzip wie im Raum: Die Deko Objekte, wie zum Beispiel ein Kerzenständer, fügen sich entweder dem Gesamtbild des Raumes ein oder sind bewusst in Szene gesetzt, sodass sie für sich wirken können.

Skandinavischer WohnRAUM

Die Einzelstücke sind gezielt gewählt und müssen in den Raum passen, ihn ergänzen, sodass man insgesamt nicht viel Deko braucht. Denn der Raum für sich ist eben auch schon Deko genug. Die schlichten Wände und auch die Tatsache, dass so viel Wert auf die Materialien gelegt wird strahlt schon etwas aus und trägt zu dem Charakter des Raumes bei. Und noch wichtig: Die Lebensumgebung muss dem Menschen, der in ihr lebt, noch genug Freiraum lassen, um sich selber entfalten zu können, ganz genau so, wie wir es in der Natur auch können.

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