Schulterschmerzen – was tun bei Beschwerden?
Gehörst du auch zu den Menschen, die von Schulterschmerzen geplagt werden? Akute Probleme mit unserem Schultergelenk werden immer häufiger, nicht nur bei älteren Menschen, sondern auch bei Jüngeren. Wenn du unter Schulterschmerzen leidest, solltest du das ernst nehmen und etwas dagegen tun. Nicht nur, weil sie deinen Alltag enorm einschränken können, sondern weil die Beschwerden sich im schlimmsten Fall verstärken. Wir zeigen dir, woher die Schulterschmerzen kommen und was du dagegen tun kannst.
Schulterschmerzen – Ursachen für dein Problem
Gerade wenn es nach dem Aufstehen in der Schulter zieht, sind in den meisten Fällen Verspannungen die Ursache. Schulterschmerzen nach dem Schlafen können von einer ungesunden Haltung im Schlaf kommen. Bauchschläfer neigen beispielsweise dazu, die Arme unter dem Kopf zu verschränken, was die Schultern im Schlaf überdehnt. Deshalb ist die richtige Matratze das A und O für gesunden Schlaft. Wenn sich Schulterschmerzen nach dem Sport einstellen, kann das jedoch auch noch andere Gründe als eine verspannte Muskulatur haben. Sportarten wie Krafttraining, Boxen, Tennis, Basketball oder Handball belasten die Schultergelenke und können deshalb Verletzungen an Muskeln, Bändern und Gelenkkapseln zur Folge haben. Auch Alter und Knochen- oder Gelenkerkrankungen führen zu Schulterschmerzen. Diese Art von Schulterschmerzen sind meistens chronisch und sollten deshalb unbedingt behandelt werden. Unsere Schultern sind besonders anfällig, nicht nur, weil wir sie im Alltag häufig verwenden, sondern auch, weil sie mit extrem vielen Muskelsträngen verbunden sind, die alle übereinander laufen. Sie garantieren, dass du deinen Arm in so viele verschiedene Richtungen bewegen kannst, werden aber leicht überdehnt. Zuletzt können auch Verletzungen beim Sport, auf der Arbeit und im Alltag zu Prellungen, Muskelzerrungen, Verstauchungen oder sogar Knochenbrüchen führen.
Schulterschmerzen: Welcher Arzt hilft?
Bei Schulterschmerzen nach einem Unfall
Zu welchem Arzt du mit deinen Schulterschmerzen gehen solltest, hängt besonders damit zusammen, wie lange du schon Probleme hast und woher sie kommen. Wenn du nach einem Unfall unter Schulterschmerzen leidest, solltest du so bald wie möglich einen Unfallchirurgen aufsuchen, um sicherzustellen, das nichts gebrochen ist. In den meisten Fällen wird der Unfallchirurg empfehlen, dass du das Gelenk ruhig stellst, bei einem Bruch mit Hilfe einer Schiene.
Schulterschmerzen nach Sport
Wenn du nach dem Training unter Schulterschmerzen leidest, kann das, wie schon erklärt, eine einfache Verspannung sein oder aber auch eine ernstzunehmende Zerrung oder Verletzung der Gelenkkapsel. Wenn du dir unsicher bist, beobachte deine Beschwerden. Bildet sich ein Bluterguss, schwillt ein Bereich an deiner Schulter an? Fühlt sich dein Schultergelenk heißer an als der Rest deines Körpers? Das alles können Anzeichen für ernsthafte Verletzungen sein. Auch wenn die Schmerzen länger als 2-3 Tage anhalten und trotz Kühlen nicht schwächer werden, kannst du davon ausgehen, dass mehr dahinter steckt als ein einfacher Muskelkater. In diesem Fall solltest du einen Chirurgen aufsuchen, der die Ursache deiner Verletzung herausfindet und dir dementsprechend zum Beispiel Physiotherapie verschreiben kann.
Welche Schulterschmerzen Hausmittel gibt es?
Massage und Wärme
Verspannte Muskulatur braucht Wärme, um sich entspannen zu können. Deshalb helfen auch Massagen, für die warmes Öl verwendet werden kann. Wenn der Schmerz aber durch die Massage schlimmer wird, solltest du nicht weitermachen, sondern einen Arzt aufsuchen, denn dann können beispielsweise Entzündungen die Ursache sein.
Gesunde Ernährung
Tatsächlich können Schulterschmerzen auch mit Stoffwechselproblemen zusammenhängen. Wenn dein Körper übersäuert ist, kann sich das in Schulterschmerzen äußern. Damit Entzündungen schneller abklingen und sich der pH-Wert in deinem Körper wieder reguliert, hilft es, zweimal pro Tag ein Glas Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig zu trinken. Ingwertee hilft gegen Entzündungen und eine Mischung aus Kurkumapulver und Kokosöl kannst du auf deine Schulter auftragen, um die Schmerzen zu lindern.
Bewegung
Regelmäßige und leichte Bewegung hilft gerade dann, wenn die Ursache für deine Schulterschmerzen chronische Beschwerden sind. Auch bei Muskelkater im Schulterbereich solltest du darauf achten, nicht in eine Schonhaltung zu verfallen, sondern trotzdem langsame Bewegungen auszuführen. Wir empfehlen zum Beispiel ein paar leichte Yoga Übungen für Anfänger. Bei Verletzungen solltest du Übungen gegen Schulterschmerzen unbedingt mit deinem Arzt absprechen.
Keine Schonhaltung
Was generell bei Schmerzen wichtig ist, gilt bei Schulterbeschwerden ganz besonders: Achte darauf, dass du nicht in Schonhaltung verfällst. Damit linderst du zwar die Beschwerden in deiner Schulter, nimmst aber gleichzeitig eine unnatürliche Haltung deiner Wirbelsäule oder des Kopfes in Kauf. In der Folge werden die Schulterschmerzen nicht weniger, dafür kommen Beschwerden an anderen Stellen hinzu. Achte deshalb gerade bei Schmerzen darauf, insgesamt eine gesunde Körperhaltung einzunehmen.
Schulter ruhig stellen
Wenn beispielsweise eine Muskelzerrung der Grund für deine Schmerzen ist, wird dir dein Arzt wahrscheinlich empfehlen, die Schulter ruhig zu halten. Wie du dir denken kannst, ist es etwas umständlich, die Schulter mit Verband zu fixieren. Eine einfachere und unauffälligere Möglichkeit, um deiner Schulter mehr Stabilität zu verleihen und gleichzeitig Bewegung zu ermöglichen, ist Kinesio-Tape. Der Vorteil: Mit ein wenig Anleitung zu Beginn und der Hilfe deines Partners kannst du das Tape ganz leicht selbst Zuhause anlegen. Auch wenn die Wirkung von Kinesio-Tape medizinisch noch nicht zu 100% belegt ist, berichten sowohl Sportler als auch Menschen mit chronischen Krankheiten immer wieder, dass ihnen der “Verband zum Kleben” bei Schmerzen geholfen hat.
Was sind die besten Übungen gegen Schulterschmerzen?
Leichte Bewegung gegen Schulterschmerzen
Gerade, wenn sich dein Schultergelenk ein wenig steif anfühlt, kannst du die Schmerzen mit leichter Bewegung lindern. Setze dich dafür aufrecht auf einen Stuhl ohne Armlehnen und lass Arme und Schultern hängen. Jetzt schwingst du die Arme abwechselnd leicht nach vorne und wieder zurück. Dabei drehst du den Oberkörper jeweils leicht mit. Das machst du ungefähr 10-30 Mal, bis du merkst, dass der Schmerz weniger wird.
Dehnübung gegen Schulterschmerzen
Unsere Schultern werden durch eine große Zahl von Muskeln bewegt, die sich über den gesamten oberen Brustkorb und Rücken ziehen und auch mit der Halsmuskulatur verbunden sind. Es kann deshalb sein, dass verspannte Schultermuskeln zu Schmerzen in Kopf-, Hals- oder Brustbereich führen. Andersherum können auch Verspannungen in diesen Körperbereichen zu Schulterproblemen führen. Deshalb helfen nicht nur Dehnübungen der Schultermuskulatur, sondern auch der Nacken- oder Brustmuskeln. Bei einer Dehnübung für die Schultermuskeln stellst du dich vor eine Wand und stemmst beide Hände so weit oben gegen die Wand, wie es für dich möglich ist. Dann drückst du den Brustkorb so weit nach vorne gegen die Wand, wie es deine Beschwerden zulassen und bleibst für 15 Sekunden in dieser Position. Das Ganze wiederholst du 5 bis 10-Mal. Wenn du mehr Dehnung brauchst, stellst du dich einfach ein Stück weiter von der Wand entfernt.
Massagerolle gegen Schulterprobleme
Verspannungen oder verklebtes Gewebe können im Schulterbereich häufig vorkommen, weil so viele Muskelstränge in verschiedenen Richtungen übereinander laufen. Deswegen kann dir eine Massagerolle helfen, die Schmerzen zu lindern. Zum Beispiel kannst du dich mit dem Rücken auf die Rolle legen, mit den Füßen abstützen und die Arme vor der Brust verschränken. Jetzt hebst du dein Gesäß an, um Druck auf den Rückenbereich zu bekommen, und rollst langsam zwischen Nacken und oberer Rückenhälfte hin und her, wobei du jedes Mal stoppst, wenn du einen Schmerz verspürst. Mit einem Massageball, den du zwischen deinen Oberarm und eine Wand klemmst, kannst du Verspannungen in der Armmuskulatur lösen, die ja auch mit der Schulter verbunden ist.