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Interview mit Gabriela Hoppe

Zuletzt aktualisiert am 30. September 2022 von vik_admin

(Bio)
Schriftzug in Schreibschrift "Just Relax"
Interview zum Thema "Entspannen wie die Profis - Schwerpunkt Ernährung" mit Gabriela Hoppe, der Gründerin der Bestform Academy und Ernährungsspezialistin, sowie Heilpraktikerin.
httpv://www.youtube.com/watch?v=gXdHJk1JqWM
Gabriela Hoppe

Einstieg

Hallo und herzlich willkommen bei “Home & Relax”. Heute geht es bei uns um das Thema Ernährung und besonders darum, dass gesunde Ernährung viel leichter ist, als man vielleicht anfangs denkt. Heute haben wir als besonderen Gast und Experten Gabriela Hoppe bei uns. Sie ist Ernährungsspezialistin und Heilpraktikerin. Aber Gabi, möchtest du dich vielleicht noch einmal selbst kurz vorstellen?

Ja, sehr gerne. Ich bin Gabi, Gabriela Hoppe. Ich bin Heilpraktikerin und Ernährungsspezialistin. Ich habe eine Praxis in der Nähe von Hannover. Die hat sich spezialisiert auf den Bereich Ernährung, Stoffwechseloptimierung, Mikronährstoffdiagnostik. Ich behandle viel in Richtung Darmgesundheit, Allergien und Unverträglichkeiten. Nebenher bin ich noch so ein bisschen im Onlinebereich unterwegs, mit einem Podcast, mit ein paar Online Kursen, eBooks, und so weiter und so fort, um meine Patienten auch auf der Ebene zu unterstützen. Ganzheitlichkeit ist mein Thema und Ernährung ist mein Herzensthema, mein “Leib-und-Magen-Thema” sozusagen.

Interview

Man merkt, dass du dich da wirklich richtig gut drin auskennst. Deshalb wollen wir auch schon mit der ersten Frage anfangen und das ist ein Zitat, das wir rausgesucht haben: “Du bist, was du isst.” – Was hältst du davon?

Finde ich ganz spannend, steckt viel Wahrheit drin. Der Satz ist ja schon super alt, bestimmt 200 Jahre lang kennt man dieses Zitat schon. Ich finde, da steckt eine ganz wichtige Wahrheit drin. Nämlich, dass die Ernährung nicht nur Einfluss auf unseren Stoffwechsel hat, sondern tatsächlich auch auf unser Erbgut, auf unsere Genetik und Epigenetik. Die Ernährung beeinflusst unsere Hormone, unsere Leistungsfähigkeit, den Zustand unseres Nervensystems und tatsächlich auch unsere Gefühle, also unsere Emotionen. Viele Menschen kennen das ja, dieses Suppen-Koma, das sie vor allem nach schweren Mahlzeiten oder Fastfood überfällt. Da fühlt man sich träge, schlapp, antriebslos, würde am liebsten sofort aufs Sofa und Verdauungs-Schläfchen machen. Ich glaube, wenn wir uns nur wenige Wochen ausschließlich von Fastfood ernähren würden, dann würde unsere Laune in den Keller sinken und die Leistungsfähigkeit mit dazu. Und dann würden wir nicht nur Körperfett aufbauen, sondern auch schnell an unseren Körperanalysewerten bemerken, dass unsere Stoffwechselwerte sich ungünstig oder zum Teil risikohaft verändern. Das heißt, die Ernährung hat wirklich einen wahnsinnig großen Einfluss darauf, wie wir uns fühlen und was wir einfach so präsentieren und leisten können.

Interessant. Also wenn uns unsere Ernährung so sehr beeinflusst, was macht denn dann eine gesunde Ernährung aus?

Ja, das ist ein großer, großer Bereich, den du ansprichst, gesunde Ernährung. Da könnte man ja tagelang drüber referieren. Für mich stehen im Grunde immer zwei Überschriften über der gesunden Ernährung, auf die ich auch immer wieder in der Praxis zurückkomme, die sozusagen auch über allen meinen Behandlungen stehen, worüber ich auch in meinen Podcasts immer wieder berichte. Die erste Überschrift ist: “Versorge deinen Körper gut”, und die zweite Überschrift ist für mich: “Mach es deinem Körper so oft wie möglich, so einfach wie möglich”. In der Praxis handhabe ich das so, da arbeite ich mit maßgeschneiderten Ernährungsempfehlungen, da schaue ich wirklich ganz individuell ins Blut, mache Labor Analysen. Denn für mich lässt sich gesunde Ernährung schwierig pauschal definieren. Also ob ein Apfel gesund ist, das entscheidet nicht der Apfel, sondern dein Stoffwechsel. Denn jeder Mensch ist individuell, auch in Bezug auf seinen Stoffwechsel.

Trotzdem gibt es natürlich ein paar pauschale Empfehlungen für eine, ich sage mal artgerechte, gesunde Ernährung. Ich habe da zehn goldene Tipps für mich definiert. Das reicht von ausreichender Trinkmenge, über die Auswahl der richtigen Fette, bis hin zum vernünftigen Kauen. Wenn ich all die Empfehlungen sozusagen auf einen Satz runter dampfe, dann würde der lauten: Iss so naturnah, regional und saisonal wie möglich, kaue gut und achte auf eine ausgewogene Teller Aufteilung. Dann vermeidest du ganz automatisch unnötige Zusatzstoffe, Süßungsmittel, raffinierte oder industriell-veränderte Nahrung und dann liefert dir deine Ernährung jede Menge gut aufgeschlüsselte, tolle Nährstoffe. Damit hast du eigentlich das Meiste im Sack.

Vielen Dank für die praktischen Tipps! Das ist echt gut, dass du die mit eingebracht hast.
Kann man denn auch durch die eigene Ernährung Stress vorbeugen?

Auf jeden Fall. Lass mich ganz kurz einmal definieren, was ich unter Stress verstehe. Also unser Organismus kennt Stress schon seit Menschengedenken. Der hat schon in der Steinzeit gelernt, Stress bedeutet es geht um Leben oder Tod. Heute ist Stress vielgestaltiger: die Deadline vom Chef, der Stau auf der Autobahn, Streit mit dem Partner, durchwachten Nacht, sorgenvolles Gedankenkarussell. Das sind alles mögliche Stressfaktoren und wichtig sind auch Versorgungsmängel.

Wenn du zum Beispiel einen Mangel an Vitamin D hast oder an Eisen oder ähnlichem, auch das ist Stress für deinen Körper. Da Stress vielgestaltig ist, haben wir, das ist die gute Nachricht, dabei natürlich auch viele Hebel daran anzusetzen. Also man kann in allen Lebensbereichen mitwirken. Wenn wir jetzt speziell auf die Ernährung gucken, können wir Folgendes tun: Einmal, wiederum, versorge deinen Körper ausreichend mit Energie. Das sind die Kalorien und mit Mikronährstoffen, also Vitamine, Mineralstoffe und co, sonst dreht er sich wieder in der Hungersnot und in diesem Überlebensstress fährt der Stoffwechsel runter. Dann kommst du in Trägheit und viele Menschen wundern sich dann, warum sie zum Beispiel nicht abnehmen, wenn das ein Thema ist.

Wichtig ist auch, und ich hatte das vorhin schon angedeutet bei den Ideen zu “Was ist eigentlich gesunde Ernährung?”, ein vernünftiger Anteil von Eiweißen und Fetten auf dem Teller. Viele Menschen haben zu wenig davon und gerade unsere Stresshormone brauchen für den Aufbau zum Beispiel auch Eiweiße und Fette. Das heißt, je mehr du davon baust, desto mehr verbrauchst du auch daran. Und ich sage mal so, 1/3 Eiweißquelle darf immer auf deinem Teller liegen und 2/3 bunte gesunde Kohlenhydrate aus Gemüse und Obst. Dazu noch ein, zwei Esslöffel hochwertige Pflanzenfette. So beugst du auch zum Beispiel unerwünschte Insulinspitzen vor, die unweigerlich zu Fetteinlagerungen führen und das begünstigt zum Beispiel auch das Stressfressen. Wenn du dann noch Mahlzeitenpausen einhältst, so von 4 bis 6 Stunden, und Snacks vermeidest, also wenn du zum Beispiel die Notfall-Schokolade durch Notfall-Möhren ersetzt, dann klappt das schon ganz gut. Dann kannst du dich sozusagen auch wieder auf drei vernünftige, satt machende Mahlzeiten konzentrieren, hältst deinen Insulinspiegel ausgeglichen und damit vermeidest du wieder diesen Süßkram. Zum anderen legst du ein wichtiges Fundament für stressfreie Verdauung, stressfreien Stoffwechsel und auch stressfreies Gewichtsmanagement.

Wenn man das sich so überlegt, klingt das ja eigentlich ziemlich einfach. Aber manchmal weiß man gar nicht, wo man da ansetzen kann, wenn man sich damit noch nicht wirklich auseinandergesetzt hat. Kann man denn vielleicht gesunde Ernährung irgendwie einfacher in den Alltag mit einplanen?

Ich denke auf jeden Fall. Ich bin der Meinung, für jeden ist das möglich. Ausreden gelten hier wenig, weil man gerade mit einem vernünftigen Vorausdenken und Planung echt viel erreichen kann. Das klingt oft total anstrengend. Ich meine das aber gar nicht so anstrengend. Das heißt, wenn man sich einmal damit auseinandersetzt, was die ganz eigenen “Big Bullets” sind, also die Dinge, die mich große Schritte voranbringen und die größten Herausforderungen, die ich habe, warum das eben nicht so klappt mit einer gesunden Ernährung. Dann kann ich vorsorgen und dann falle ich nicht so sehr dem knurrenden Magen und diesem “es-muss-schnell-gehen-Schokoriegel” zum Opfer.

Ich spreche, wie gesagt, nicht von akribischer Tagesplanung und zwanghaftem Meal-Prep oder ähnlichem, oder Verzicht, gar nicht. Ernährung darf total Spaß machen und auch die gesunde Ernährung darf Spaß machen. Es geht mir um Kleinigkeiten. Wenn du weißt, dass du zum Beispiel häufige spontane Termine hast, die dir ständig deinen Terminplaner durcheinanderwerfen, und dann das Mittagessen verpasst und dann halt einen Schokoriegel isst, dann weißt du doch, was dein Problem ist. Dann kannst du dir zum Beispiel eine Tüte Studentenfutter einpacken, packst die in den Schreibtisch, packst dir eine Fruchtschnitte und Proteinriegel ein oder ein bisschen Rohkost oder einen Proteinshake beispielsweise. Dann kannst du dich immer kurz und knackig in fünf Minuten oder sogar in drei Minuten mit einer perfekten Telleraufteilung, also Eiweiß, gesunde Kohlenhydrate und Fette, versorgen. Oder wenn du weißt, du kommst abends gestresst nach Hause, ist so der Klassiker. Deine Familie meckert, hat irgendwie sowieso keine Lust auf gesunde Ernährung und du hast keine Lust auf Kochen und greifst vielleicht typischerweise zu Tiefkühlpizza, dann weißt du doch wieder, was dein Problem ist. Du sorgst einfach vor, dass es dann die Lösung dafür. Dann stopfst du dein Vorratsregal im Kühlschrank zu mit haltbaren Zutaten für eine fünf-Minuten-Mahlzeit, auch zum Beispiel schnelle Protein Nudeln.

Besorg dir ein paar Flaschen gesunde Gemüsesuppe, dann schüttest du die in den Topf, hast du einfach immer im Regal stehen. Hast du eine Packung Proteinnudeln, zum Beispiel Linsennudeln, da, kannst du die direkt in dieser Suppe kochen. Bröselst dir ein bisschen Feta rein, auf der hält sich ja lange, kannst du im Kühlschrank haben. Hast du ein paar Pinienkerne, die du noch rein bröselst. Wenn du dann noch zufällig einen Kräutertopf auf der Fensterbank hast, schnibbelst du dir noch ein bisschen Petersilie rein und hast ein super leckeres Essen, was in fünf Minuten fertig ist. Da finde ich immer, gibt es dann wirklich keine Ausreden.

Ja, das stimmt. Hast du denn jetzt noch zum Abschluss einen Tipp an alle, die damit anfangen möchten, sich gesund zu ernähren?

Ja. Mein Haupttipp ist: Fang einfach an und zwar, versuch es nicht, sondern mach es. Mach etwas, was dir leichtfällt. Also nimm dir bitte nicht gleich die dicken Klopper vor, die dein Leben total, oder vermeintlich total, auf den Kopf stellen. Die schmeißen wir nämlich gerade, wenn es stressig wird schnell wieder über Bord, weil unser Aufmerksamkeits-Akku einfach keine Kapazität mehr dafür hat. Das heißt, nimm dir erst mal die Sachen, die dir leichtfallen und dann mach das Schritt für Schritt. Das heißt, wenn du ein bisschen milde mit dir bist, dir vor Augen hält, dass du hier keinen Sprint machst, sondern einen Langstreckenlauf sozusagen. Und wenn du anerkennt, dass jeder Schritt, den du umsetzt, ein kleiner Erfolg ist, für den du dich ganz bewusst entschieden hast. Dafür kannst du dir echt auf die Schulter klopfen. Wenn du dir bewusst machst, dass du in jeder Sekunde die Macht hast, dich neu zu entscheiden für eine gesunde Ernährung, dann bist du auf einem superguten Weg.

Abschluss

Ja, das stimmt auf jeden Fall. Vielen, vielen Dank, das war’s auch schon mit dem Interview!

Vielen Dank. Ich freue mich, dass ich dabei sein durfte!

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