Der perfekte Lesesessel

Was ist deine bevorzugte Lese- oder Sitzposition?

Hast du eine bevorzugte Leseposition? Langausgestreckt, mit angezogenen Beinen auf der Seite, im Schneidersitz, halb liegend? Die Möglichkeiten an Sitzpositionen sind schier endlos… und natürlich solltest du den Sessel passend dazu auswählen. Falls du es bevorzugst nur im Liegen zu lesen, würde ich dir ein Sofa oder dein Bett empfehlen. Wenn du es eher außergewöhnlich magst, könnte auch ein cooler Sitzsack in Frage kommen. Für alle anderen Präferenzen lässt sich in diesem Artikel bestimmt etwas passendes finden.

Lesesessel mit oder ohne Hocker?

Wer gerne mal die Beine langstreckt und nach oben legt, sollte sich wirklich überlegen einen Lesesessel mit Hocker anzuschaffen, auch wenn der definitiv mehr Platz wegnimmt. Aber nichts geht über das eigene Wohlbefinden und wer will schon einen Sessel, auf dem er nicht perfekt entspannen kann? Es gibt allerdings auch einige Sesselarten oder Sitzgelegenheiten, die -auch ohne Hocker – genug Platz für deine Beine bieten, zum Beispiel die Relaxliege oder Chaiselongue, die weiter unten im Artikel genauer beschrieben werden.

Wie viel Platz brauchst du und wie viel Platz hast du?

Bevor du dir einen Lesesessel kaufst, solltest du dir erst genau überlegen wo du ihn hinstellen möchtest, denn Relaxen benötigt Platz. Die Größe des Zimmers oder der Leseecke spielt dabei eine Rolle, denn es soll ja nicht zu wuchtig aussehen und einengend wirken. Das Gegenteil kann allerdings auch passieren: Dann hat man haufenweise Platz und nur so ein kleines Ding da stehen. Wenn du es minimalistisch magst, kann das aber natürlich auch die passende Lösung für dich sein.

Verschiedene Sesselarten, die alle als Lesesessel geeignet sind

Wie schon erwähnt gibt es Sessel in den unterschiedlichsten Modellen und Formen und viele davon sind fürs Lesen geeignet. Sei es der klassische Ohrensessel, der luftige Hängesessel oder der korbähnliche Papasansessel. Die wichtigsten Informationen, haben wir für dich zusammengetragen.

Ohrensessel

Wo kommt er eigentlich her?

Der Ohrensessel hat einen echt königlichen Ursprung, denn King George ließ ihn sich von seinem Polstermeister anfertigen – im Chesterfield Look. Nach Deutschland kam er dann zwischen 1815 und 1848 und verbreitete sich rasend schnell unter den Wohlhabenden.

Features des Ohrensessels

Der Ohrensessel zeichnet sich durch seine hohe Rückenlehne und die daran angebrachten Ohren aus. Diese Polsterohren sorgen dafür, dass beim Einnicken der Kopf abgefangen wird und man so beim Aufwachen keine Nackenprobleme hat. Außerdem schirmt er die Außenwelt hervorragend ab und sorgt für ein ungestörtes und erholsames Leseerlebnis. Vor allem heutzutage wird sehr viel Wert auf eine ergonomische und rückenfreundliche Form und Verarbeitung gelegt. Die Ohrensessel müssen robust, solide, funktional, pflegeleicht und natürlich bequem sein. Des Weiteren sollten sie optisch zum Rest der Einrichtung und zum eigenen Geschmack passen. Der nostalgische Leder- oder Landhaus-Look oder lieber minimalistische und moderne Farben. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Mit oder ohne Hocker?

Ein Ohrensessel mit Hocker lädt regelrecht zum Entspannen und Füße hochlegen ein, doch auch ohne Hocker lässt es sich wunderbar bequem relaxen. Wie schon bei der Frage des Designs, kommt es auch hier auf die eigenen Präferenzen an.

Hängesessel

Die Seele baumeln lassen

Entspannt im Hängesessel hin und her schaukeln, einfach die Seele baumeln lassen oder ein spannendes Buch lesen und gleichzeitig auch noch etwas für den eigenen Gleichgewichtssinn und die Koordination tun. Der Hängesessel verbindet so viele Möglichkeiten miteinander, optimiert das Entspannen und sieht auch noch überaus schick aus.

Verschiedene Varianten

Die Hängesessel gibt es in verschiedenen Variationen. Man kann sie entweder mit einem Aufhänger an der Decke – im Freien an einem Baum – befestigen oder mit einem Gestell zusammen kaufen. Meiner Meinung nach erinnern die an der Decke oder dem Baum aufgehängten Hängesessel sehr stark an eine Hängematte. Diese Assoziation habe ich bei denen mit Gestell nicht so sehr. Wobei sie eigentlich begründet ist, denn Hängesessel verfügen über die Beweglichkeit und Bewegungsfreiheit einer Hängematte mit dem Sitzkomfort eines Sessels. Durch die aufrechte Sitzposition ist er eine komfortable Wahl zum Lesen.

Material

Das Gestell besteht in den meisten Fällen entweder aus Holz oder Metall. Die Hängesitze an sich können aus Rattan, Polyrattan oder Stoff bestehen. Je nachdem wo du den Hängesessel benutzen möchtest, solltest du eine bestimmte Materialart wählen. Rattan, zum Beispiel, sollten nicht für den Außenbereich benutzt werden. Polyrattan oder Stoff wären da geeigneter, wobei Polyrattan besonders witterungsresistent ist und eine edle Optik bietet. Am Besten aber einfach noch mal genau auf die Beschreibung der Verkäufer achten.

Papasansessel

Der Papasansessel wurde erstmals in den USA in den 1950er Jahren hergestellt. Die ersten Modelle bestanden aus Rattan – ein Material, das auch heute noch gerne für die Herstellung genutzt wird. Andere Materialien, die heutzutage für die Herstellung verwendet werden, sind Polyrattan, Metall und Kunststoff. Sie alle haben unterschiedliche Eigenschaften. Rattan gibt Stabilität und Leichtigkeit, Polyrattan ist wetterfest und UV beständig, Metall ist für jedes Wetter geeignet und mit Kunststoff lassen sich anspruchsvolle Designs verwirklichen. Aber eines haben sie alle gemeinsam: auf das Gestell kommt immer eine runde Sitzschale mit einem großen, kreisrunden und richtig bequemen Sitzpolster. Man kann die Beine anziehen und sich richtig zusammen kuscheln oder die Beine einfach über den Rand baumeln lassen. Dieser Sessel bietet alle Möglichkeiten und lädt richtig dazu ein sich ein Buch zu schnappen und sich darin zu verlieren.

Schaukelstuhl

Die Geschichte des Schaukelstuhls

Der Schaukelstuhl hat schon einige Jahre auf seinen Kufen. Der Ur-Schaukelstuhl wurde nämlich von den Shakers, einer Glaubensgemeinschaft, die ab 1620 mit den Pilgrim Fathers in Massachusetts residierten, entworfen. Ihre Möbel waren schlicht und einfach gehalten und revolutionierten trotzdem funktionalistisch orientierte Moderne.

Alt und neu

Die meisten Schaukelstühle haben heutzutage optisch nicht mehr so viel mit den schlichten Schaukelstühlen von damals zu tun, die aus einem einfachen Stuhl mit Kufen bestanden. Es gibt zwar immer noch die Schaukelstühle, die man von seinen Großeltern in Erinnerung hat, doch auch modernere Designs sind inzwischen auf dem Markt und peppen jedes Wohnzimmer auf.

Nutzen

Die entspannte Vor- und Zurückbewegung wirkt beruhigend und angenehm und kann eine schöne Ergänzung beim Lesen sein. Auch für das Stillen oder um kleinere Kinder zum Einschlafen zu bringen, ist diese Art von Sitzgelegenheit geeignet.

Freischwinger

Was ist das und wo kommt es her?

Freischwinger sind Stühle oder Sessel, die über keine Hinterbeine verfügen und die unter dem Gewicht des Benutzers federnd nachgibt. Er ist ein relativ modernes Möbelstück, das – in einer starreren Variante – zum ersten Mal 1926 entwickelt und über die Jahre von verschiedenen Leuten verbessert wurde. Sie schwingen nicht so stark wie Schaukelstühle und sind gut dafür geeignet sich mit angezogenen Beinen drauf zu kuscheln und zu lesen. Aber mit einem Hocker dabei, lassen sich die Beine auch angenehm ausstrecken und hochlegen. Seit über 10 Jahren besitze ich eins dieser Exemplare und bin vollauf zufrieden damit, auch wenn ich das Gefühl habe, dass es langsam Zeit für etwas Neues wird.

Relaxliege

Relaxliegen sind besonders ergonomisch geformt und passen sich wunderbar an den Körper an. Sie bieten eine Position an, die etwas zwischen Liegen und Sitzen ist, je nach Form und Einstellung. Es gibt sie im Leder- oder Polster-Look und sie laden regelrecht zum Entspannen und Lesen ein.

Chaiselongue

Für wen ist sie geeignet?

Chaiselongues sind etwas für diejenigen, die sich nicht entscheiden können, ob sie beim Lesen lieber liegen oder sitzen möchten. Die Chaiselongue bietet beide Möglichkeiten und macht optisch einiges her – braucht aber auch mehr Platz als ein einfacher Sessel.

Wo kommt sie her?

Der Begriff Chaiselongue wurde am Anfang des 18. Jahrhunderts für ein niedriges, gepolstertes kombiniertes Sitz- und Liegemöbel für eine Person nachweislich verwendet. Ihre ursprüngliche Funktion war die des Sitzens, wie der Name deutlich macht, da chaise longue übersetzt „langer Stuhl“ bedeutet.

Unendlich viele Lesesesselarten

Wie du durch diesen Artikel gesehen hast, gibt es sehr viele Möglichkeiten, wenn du einen Lesesessel kaufen möchtest. Selbstverständlich gibt es mehr als wir dir hier gezeigt haben. Aber für einen guten Überblick und eine erste grobe Entscheidung sind die vorgestellten Versionen ein guter Anfang.

Größe und Maße

Wie schon erwähnt, richten sich die Größe und Maße deines Lesesessel danach, wie viel Platz dir zur Verfügung steht. Aber auch auf deine Sitzpräferenzen kommt es an und darauf wie viel Platz du auf deiner Sitzgelegenheit haben willst. Sitzt du eher still, mit Beinen gerade nach unten, oder wechselt du zwischendurch gerne deine Sitzposition, drehst dich, mit angezogenen Beinen, auf die Seite oder legst deine Füße hoch? All diese Faktoren solltest du bei der Wahl deines neuen Lesesessels auch beachten.

Polsterung

Da man möglichst lange bequem sitzen möchte – denn wir wissen alle: so schnell legt man das Buch nicht wieder aus der Hand – ist die Polsterung ein sehr wichtiger Faktor, der beim Kauf eines Lesesessels beachtet werden muss. Es gibt unterschiedliche Stufen: von hart bis weich. Deswegen solltest du vorher wissen, was du bevorzugst. Die meisten Polstermöbel sind mit atmungsaktivem Schaumstoff gefüllt und laden regelrecht dazu ein sich hinein zu kuscheln. Wenn du deine Sitzgelegenheit härter bevorzugst, solltest du vielleicht auf Rattan- oder Holzkonstruktionen zurückgreifen.

Bezüge – Leder oder Stoff?

Leder

Leder ist ein sehr beliebtes Material, wenn es um Lesesessel oder Sessel allgemein geht, da es sich sehr angenehm anfühlt, nach kurzer Zeit an die eigene Körpertemperatur anpasst und einfach richtig schick und nobel aussieht. Jedoch ist echtes Leder auch sehr pflegebedürftig. Einfach zu merken: Desto naturbelassener das Material, desto aufwendiger die Pflege. Damit ein Lesesessel aus Echtleder seine schöne natürliche Farbe behält, muss er vor Sonneneinstrahlung geschützt werden. Bei Lesesesseln aus Kunstleder ist die Pflege einfacher und sie sind auch nicht ganz so teuer wie ihre Kollegen. Außerdem weisen sie Wasser besser ab und sind luftdurchlässiger.

Stoff

Stoff bildet die Alternative zu Leder. Er ist meist pflegeleichter und in unterschiedlichen Farben und Mustern erhältlich. Doch Stoff ist nicht gleich Stoff. Synthetische Fasern sind sehr robust und lichtecht, deshalb bestehen viele Strukturstoffe bei Polstermöbeln aus 100 Prozent Polyester. Die verwendeten Fasern können unterschiedliche Stärken haben, wodurch der Stoff filigraner oder grober wirkt. Häufig wird bei Polstermöbeln jedoch ein Mischgewebe aus Polyester und Baumwolle verwendet, denn das vereint die Vorteile der beiden. Polyester ist formbeständig, reiß- und scheuerfest und Baumwolle ist atmungsaktiv und reguliert die Feuchtigkeit besser.

Seperate Bezüge

Neuerdings lassen sich für ältere Sessel, denen man die Benutzung ansehen kann, neue Bezüge oder Überwürfe kaufen. Manchmal auch einfach nur, wenn einem das Muster oder die Farbe nicht mehr gefallen. Solche Überzüge werden auch Husse genannt und es gibt sie aus unterschiedlichen Materialien und mit verschiedenen Farben und Mustern.

Bedeutung des Wortes

Sessel entspringt dem lateinischen Wort sessilis, welches ‘festsitzend‘ oder ‘zum Sitzen geeignet‘ bezeichnet. In Deutschland bezeichnet das Wort bequeme Sitzmöbel, die gewöhnlicherweise mit Armlehnen versehen und gepolstert sind. Außerdem sind Sessel in der Regel nur für eine Person ausgelegt.

Du fragst dich sicher warum ich gerade extra gesagt habe, dass Sessel in Deutschland als bequeme Sitzmöbel angesehen werden. Das kann ich dir einfach verraten: In Österreich zum Beispiel wird unter Sessel eher ein einfaches Sitzmöbel mit Lehne verstanden, Stühle sind bei ihnen die bequemere Variante.

Sessel werden Lesesessel genannt, wenn sie primär zum langen, gemütlichen Sitzen mit einem Buch in der Hand genutzt werden, in der Leseecke oder einer Bibliothek stehen. Im Grunde kann man aber auf allen möglichen Sesselarten sitzen und lesen, weswegen in diesem Artikel auch so viele verschiedene Möglichkeiten vorgestellt werden.

Die Geschichte der Sessel

Scheinbar waren die ersten Menschen, die auf Sesseln bzw. Stühlen saßen, Könige, Pharaonen und Priester. Es was also eine Art Machtsymbol, welches den Herrscher vom einfachen Volk abhob. Damals waren diese Sitzgelegenheiten reichlich verziert und weniger auf Bequemlichkeit oder Entspannung ausgelegt. Ungefähr im 16. Jahrhundert begannen auch die Gutsherren und das Bürgertum zu sitzen. Richtig in Schwung kam die Sitzkultur, wie wir sie heute kennen, jedoch erst im 18./19. Jahrhundert und seit dem Zeitpunkt gibt es Sessel für den Alltagsgebrauch.

Buchtipps

Du hast jetzt so viel über Lesesessel gelesen und hoffentlich einen passenden für dich gefunden. Jetzt stellt sich die Frage: Weißt du schon was du als nächstes in deinem neuen Wohlfühlmöbelstück lesen möchtest? Falls du noch keine Ahnung hast oder dir immer der Sinn nach neuen Büchern steht, kannst du dir oben das Video von Sebastian Fitzek anschauen, in dem er uns über seine 5 Lieblingsbücher informiert. Vielleicht ist ja etwas für dich dabei. Und damit: Viel Spaß beim Lesen!