Einstieg

Hi und willkommen zurück bei Home & Relax. Jeder kennt es doch: Man kommt nach Hause, hatte einen anstrengenden Tag, war vielleicht gestresst, und dann hat man abends noch Hunger. Und wenn man nicht weiß, was man kochen soll oder auf die Schnelle etwas zu essen bekommen soll, dann rundet das nicht gerade einen entspannten Tag ab. Deshalb wollen wir heute über das Thema “Anti-Stress” und besonders über Anti-Stress-Ernährung sprechen. Als Expertin haben wir heute Lea Halm hier. Lea, ich freue mich sehr, dass du heute bei uns sein kannst! Möchtest du dich bevor wir mit dem Interview anfangen, vielleicht noch kurz vorstellen?

Ja, sehr gern. Ich bin die Lea Halm vom Anti-Stress-Team. Was macht das Anti-Stress-Team? Wir kümmern uns darum, dass wir ambitionierte Macher auf ihrem Weg begleiten und quasi zu ihren hochgesteckten Zielen bringen, aber das ohne auszubrennen. Das ist uns immer ganz wichtig. Es geht darum ein gesundes Stressmanagement zu finden, sodass wir Power geben können im Alltag, aber eben nicht ins Burnout schliddern. Das nur so ganz kurz zu mir zusammengefasst.

Interview

Ja, danke dir! Wir haben uns zum Anfang ein Sprichwort rausgesucht. Und zwar ist es das sehr bekannte Sprichwort: “Du bist, was du isst”. Gilt das denn auch in Bezug auf Stress?

Oh ja, da ist was dran. Ich drücke das in meinen Coachings immer noch gern ein bisschen krasser aus. Ich sage immer: “Shit in, shit out”. Das ist ja das Ergebnis, das dann passiert. Das kannst du dir so vorstellen: Unser Körper wird ja zusammengesetzt aus genau diesen Bausteinen, die wir zu uns nehmen: Makronährstoffe, Mikronährstoffe. Und das kannst du dir wirklich so vorstellen, wie die einzelnen Bausteine, die du hast, um ein Haus zusammenzubauen. Je besser deine Baustoffe sind, desto solider ist dann auch das Haus, das du daraus bauen kannst und umso stabiler bleibt auch das Haus, wenn es mal stressige Phasen gibt.

Dann gibt es doch aber bestimmt auch eine gute Anti-Stress-Ernährung. Wie genau kann man sich das denn vorstellen, oder was versteht man darunter überhaupt?

Naja, wir haben uns ja eben schon angeguckt: Hast du mehr Stress, isst du auch mal eher etwas Ungesundes. Die Anti-Stress-Ernährung, die geht halt genau in die andere Richtung. Kommen wir nochmal auf den Anfang zurück: Wir haben, wenn wir Stress haben, einen größeren Bedarf an Mikronährstoffen. Das sind im Wesentlichen so etwas wie Vitamin B-Komplex, Magnesium und Vitamin C. Das braucht unser Körper aufgrund von ganz vielen komplexen Prozessen, die beim Stress im Körper ablaufen. Davon braucht unser Körper mehr, wenn er gestresst ist.

Es gibt da noch die Erscheinung des oxidativen Stresses. Das hat man vielleicht auch schonmal gehört. Ich versuche es einmal ganz kurz einfach runterzubringen: Beim oxidativen Stress ist es so, dass unser Körper die Fähigkeit verliert gewisse Entzündungsprozesse in unserem Körper zu kontrollieren. Da gibt es einen Gegenspieler, und dieser Gegenspieler, der nennt sich Antioxidantien. Das kann man sich wieder ganz simpel so vorstellen: Das ist wie die Putzmannschaft, die durch unseren Körper durchgeht und diesen ganzen oxidativen Stress, diese freien Radikale, aus dem Körper raus fegt. Wir werden Tag täglich von ganz vielen Reizen beschossen. Die können unterschiedlichster Art und Weise sein, der Stress kann kommen vom Job, viele Termine, irgendetwas, was wir uns im Kopf vielleicht auch zurechtdrehen.

Der Stress kann aber auch ausgelöst werden, dadurch dass unserem Körper irgendetwas fehlt. Also Stress kann auch dadurch entstehen, dass wir gerade zu wenig gegessen haben. Und da gibt es noch einen ganz netten Fun-Fact, den bringe ich auch immer ganz gerne, denn das würde man glaube ich nicht erwarten. Unser Gehirn ist ja ein riesen Player in unserem Kopf und unser Gehirn macht eigentlich nur zwei Prozent unseres Körpergewichts aus. Aber es verbraucht 20 Prozent der aufgenommenen Energie, die wir so zu uns nehmen. Ich finde immer, bei dem Beispiel wird es nochmal klarer, warum es so wichtig ist, dass wir uns gut ernähren, weil dann unser Gehirn besser arbeiten kann und uns das auch einfach in ein ruhigeres Fahrwasser bringt.

Das ist einem gar nicht so bewusst mit dem Gehirn, dass das so viel Energie braucht, echt interessant. Gibt es denn etwas, was einem den Einstieg in die Anti-Stress-Ernährung oder auch in eine gesunde Ernährung erleichtern kann, wenn man da vielleicht neu ist?

Das ist eine super Frage. Grundsätzlich fängt alles ja immer damit an, dass wir ein Bewusstsein schaffen, dass wir in uns rein hören und mal zuhören: “Hey, hab ich im Laufe des Tages Momente, wo ich merke, ich bin jetzt schlapp? Ich habe keine Kraft mehr, ich habe keine Energie”. Insofern ist der erste Schritt einfach mal bewusst hinzugucken: “Esse ich denn genug? Trinke ich denn genug?”, um dann vielleicht auch im nächsten Schritt einen kleinen Plan zu entwickeln. Da sind wir noch nicht bei “Ich führe ein Ernährungsprotokoll und halte alles detailliert nach”, sondern einfach die groben Basics, da mal draufgucken.

Wenn du dann feststellest: “Ja, ich habe heute vielleicht auch wieder nur die eine Tasse Kaffee getrunken”, dann da einen Plan ansetzen und sagen: “Okay, Plan für jetzt ist, ich trinke am Tag mal mindestens zwei Liter”. Das wäre mal so Tipp Nummer eins von meiner Seite. Also das geht ein bisschen so in Richtung Mindset. Mach dir nicht so viel Druck, fang langsam an und verändere erstmal eine Stellschraube und dann guck, wie es dir dabei geht.

Tipp Nummer zwei, das kommt ein bisschen aus der Ernährungswissenschaft oder auch aus dem Ernährungscoaching. Das nennt sich “Five A Day” oder “Fünf am Tag”. Five A Day bedeutet nichts anderes, als dass man am Tag mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse essen soll. Es geht noch ein bisschen genauer: Und zwar bedeutet das, dass es mindestens drei Portionen Gemüse sein sollten und zwei Portionen Obst. Wenn ich jetzt sage Portion, was ist damit gemeint? Damit meint man meistens alles, was du mit Hand abmessen kannst. Ein Apfel ist eine Handvoll, Beeren eine Handvoll, das kann man sich ein bisschen als Portion vorstellen.

Das sind echt sehr gute Tipps, die uns da gegeben hast, sehr praktisch. Können wir direkt alle anfangen und loslegen! Hast du denn noch andere Tipps, wie man gesunde Ernährung einfacher mit in den Alltag einplanen kann?

Ja, also der nächste Tipp wäre da, sich einfach mit dem Thema ein klein wenig beschäftigen. In der heutigen Zeit fällt es uns ja auch echt leicht, da Informationen zu bekommen. Also zum Beispiel, mal im Internet recherchieren, was gibt es für tolle Tipps, um ein gutes Frühstück zu gestalten. Und dann ein zweiter Tipp, den ich auch noch richtig gut finde, das ist auch wieder so ein Schlagwort, wo man auch noch tiefer recherchieren kann, ist das Thema Meal-Prepping. Meal-Prepping bedeutet, dass du, wenn du schonmal in der Küche stehst, und etwas vorbereitest, zum Beispiel deine Nudeln kochst oder den Reis machst oder die Kartoffeln oder Gemüse schnippelst, dass du dann gleich größere Mengen machst. Meal-Prepping, also im Sinne von “preparation”, die Vorbereitung von deiner Nahrung, dass du das ein bisschen smarter gestaltest. Wenn du zum Beispiel Nudeln kochst, dir nicht nur diese eine Portion machst, die du gleich essen willst, sondern eben die ganze Packung Nudeln zu kochen und dann hast du schon gekochte Nudeln, die du dann verwenden kannst für zum Beispiel eine Nudelpfanne, die du am Tag draufmachst, oder einen Nudelauflauf, den du am Tag draufmachen kannst.

Ja, stimmt, das ist echt gut. Das ist praktisch! Jetzt zum Abschluss noch: Was sind denn deine Top 3 Foods für eine ausgewogene Anti-Stress-Ernährung?

Das ist jetzt fast ein bisschen schwierig, weil wie du dir vorstellen kannst, es gibt nicht dieses eine Anti-Stress-Food. Deshalb breche ich das immer ganz gerne runter und ich würde jetzt gerne auch nochmal versuchen etwas mit auf den Weg zu geben, was jeder wirklich praktisch für sich anwenden kann. Deswegen würde ich nicht sagen meine 3 Top Foods für eine ausgewogene Anti-Stress-Ernährung, sondern meine Top Mahlzeit für eine Anti-Stress-Ernährung. Ist das auch okay?

Ja, das ist sogar noch besser!

Perfekt, okay! Also, was habe ich zu Anfang gesagt: Unser Körper braucht, wenn er im Stress ist, Vitamin B-Komplex, Magnesium und Vitamin C, und eben Antioxidantien. Wenn wir jetzt mal beim Frühstück sind: Ein absolutes Anti-Stress-Frühstück ist eins, bei dem Haferflocken eine Basis bilden, dann Joghurt noch dazu und dann entweder die Beeren, die sind ganz, ganz arg antioxidantienreich. Also alles was du an Beeren kriegst, ist einfach super, weil das ist diese Putzmannschaft, die die freien Radikalen aus deinem Körper fegt. Oder aber du greifst zur Banane. Banane ist auch anti-stressmäßig super, da ist viel Magnesium drin und ganz viele B-Vitamine. Das wäre also schonmal ein top Start in den Tag.

Abschluss

Ja, das wars auch schon mit dem Interview. Vielen Dank für deine Zeit und deine super Tipps!

Gern geschehen, hat mir sehr viel Spaß gemacht!