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Interview mit Andrea Schlösser

Zuletzt aktualisiert am 30. September 2022 von vik_admin

(Bio)
Andrea Schlösser
Schriftzug in Schreibschrift "Just Relax"
Wir sprechen heute über das Konzept der Achtsamkeit und wie man mit ihr mehr Entspannung in seinem Alltag finden kann. Dazu haben wir Andrea Schlösser im Interview.
Andrea Schlösser

Einstieg

Hallo und herzlich willkommen zu unserer Interview Reihe zum Thema Achtsamkeit. Heute haben wir Frau Schlösser bei uns. Frau Schlösser ist Lehrcoach und Supervisorin aus Leidenschaft und unterstützt Menschen dabei, durch Coaching individuelle Ziele zu erreichen.
Das Thema Achtsamkeit ist sehr breit gefächert. Es hat sehr viel mit Selbstachtung und Selbstverwirklichung zu tun. Warum konzentrieren sich so viele Menschen meistens auf andere Bereiche statt auf sich selbst?

Also ich kann mir gut vorstellen, dass das 2 Gründe hat. Zum einen, weil ich glaube, dass gerade Selbstachtung, Selbstwahrnehmung auch mit Egoismus gleichgesetzt wird und die wenigsten von uns möchten gerne als Egoisten wahrgenommen werden. Zum anderen glaube ich, es liegt auch daran, dass viele gar keinen guten Zugang zu sich haben, denn das ist ja auch etwas, das wir leider in der Schule gar nicht gelernt haben. Wir wissen nicht, wie wir wirklich auf uns selbst acht geben oder wie wir in die Selbstwahrnehmung gehen und daher wissen viele einfach gar nicht so richtig, wie das eigentlich gehen soll.

Spielt denn Achtsamkeit auch für Sie eine wichtige Rolle? Und was hilft Ihnen zum Beispiel am meisten, um zu entspannen?

Also dadurch, dass ich ja sehr viel am Computer arbeite, muss ich mich tatsächlich dazu zwingen, Pausen zu machen. Ich habe mir jetzt zum Beispiel an meinem Schreibtisch einen Timer hingestellt, der mich in regelmäßigen Abständen immer wieder daran erinnert, auch mal eine Pause zu machen, denn die Verführung ist sehr groß, noch schnell eine E-Mail zu beantworten, nochmal schnell ins Programm zu gehen oder noch schnell ein Arbeitsblatt fertig zu gestalten. Daher bin ich da selbst auch immer wieder gefordert, mich in Selbstdisziplin zu üben. Mir hilft da tatsächlich eine ganz gute Tagesstruktur, also mir wirklich konkret anzuschauen, was meine To-dos heute sind und die halt wirklich konsequent nacheinander abzuarbeiten. Wenn die dann erledigt sind, mach ich auch wirklich Feierabend.

Achtsamkeit im Alltag

Es ist ja so, dass die Digitalisierung in unserer Welt ja immer weiter voranschreitet und die Menschen immer mehr Probleme haben, den beruflichen Alltag von ihrer Freizeit zu trennen. Meinen Sie, dass dies dazu führt, dass das Stresslevel bei den Menschen immer weiter steigt?

Vermutlich liegt es sehr stark daran, wie jeder Einzelne oder jede Einzelne damit umgeht. Ich glaube, wichtig ist hier auch wieder, klare Grenzen zu setzen. So halte ich das zum Beispiel im Urlaub: Da bleibt das Handy wirklich auch auf dem Hotelzimmer und man kommt gar nicht erst in Versuchung vielleicht nochmal die eine oder die andere E-Mail zu schicken. Hier musss man dann eben wirklich einmal streng mit sich selbst sein. Ich glaube, das ist ein guter Weg, sich davor zu schützen, permanent das Gefühl zu haben, immer erreichbar zu sein, immer antworten zu müssen, sondern Dinge einfach auch mal sein lassen zu können.

Achtsamkeit im Coaching

Sie arbeiten auch im Bereich Coaching und wir haben bereits einige Interviews mit verschiedenen Coaches durchgeführt. Haben Sie vielleicht ein paar Methoden, wie man das Thema Achtsamkeit allgemein in den Coaching Prozess einbeziehen kann?

Ja, also was ich immer ganz hilfreich finde, ist der sogenannte Body Scan. Das ist eine gedankliche Reise durch den Körper, um wirklich einen guten Zugang zu sich zu bekommen. Dann mag ich die Methode des Energiefasses sehr gerne. Das sind 2 einfache Fragen und zwar: „Was füllt?“ und „Was leert?“. Das dient dazu, einfach mal zu schauen, was sind jetzt wirklich gerade die Ressourcen, die mir total guttun und was sorgt eher dafür, dass ich in einen Zustand komme, der mir nicht guttut. Und was ich auch meinen Klienten sehr gerne empfehle, sind Tagebücher wie zum Beispiel so ein Dankbarkeitstagebuch, damit halt auch wirklich die alltägliche Wahrnehmung dahingehend gelenkt wird, wirklich positiv wahrzunehmen. Und auch hier lenkt man so wieder den Fokus der Wahrnehmung auf die Dinge, die mir in meinem Alltag gut tun. Das ist etwas, das mir hier auch im Alltag gut den Rücken stärken kann.

Tipps

Es ist ja doch so, dass man meistens 24/7 erreichbar ist. Man nimmt irgendwo ein Stück weit etwas von seiner Arbeit und seinem Beruf mit, wenn man nach Hause geht. Wie kann man sich davon lösen, immer die Gedanken und Probleme der Arbeitszeit mit in den privaten Bereich zu nehmen?

Also auch da bin ich ein totaler Fan von Grenzen und Grenzen kann man sehr gut setzen, wenn man gute Absprachen trifft. Es besteht ja die Möglichkeit, ganz konkret zu sagen dass meine Arbeitszeit nur bis zu einer gewissen Uhrzeit besteht. Vielleicht gibt’s da noch einen Spielraum, da bin ich auch noch für weitere Fragen für Kollegen erreichbar. Dann gibt’s aber auch ganz klar eine Zeit, ab der ich nicht mehr erreichbar bin und dann liegen auch mein Laptop und mein Handy im Büro. Wenn dann wirklich was Wichtiges ist, dann schreiben Sie mir eine E-Mail mit dem Vermerk wichtig und dann ist das die E-Mail, die ich mir am nächsten Tag zuerst anschaue.

Also auch da bin ich ein totaler Fan von Grenzen und Grenzen kann man sehr gut setzen, wenn man gute Absprachen trifft. Es besteht ja die Möglichkeit, ganz konkret zu sagen dass meine Arbeitszeit nur bis zu einer gewissen Uhrzeit besteht. Vielleicht gibt’s da noch einen Spielraum, da bin ich auch noch für weitere Fragen für Kollegen erreichbar. Dann gibt’s aber auch ganz klar eine Zeit, ab der ich nicht mehr erreichbar bin und dann liegt auch mein Laptop und mein Handy im Büro. Wenn dann wirklich was Wichtiges ist, dann schreiben Sie mir eine E-Mail mit dem Vermerk wichtig und dann ist das die E-Mail, die ich mir am nächsten Tag zuerst anschaue.

Ja, das glaube ich definitiv, denn es gibt ja den sogenannten Körperspeicher und daher ist es sehr wichtig, dass das Thema Resilienz und Stressbewältigung, Achtsamkeit auch in Organisationen und Unternehmen viel mehr Raum bekommt und dort eine Sensibilisierung stattfindet. Man sollte sich Gedanken machen: „Was kann ich wirklich in meinen täglichen Ritualen aufnehmen?“. Oftmals gibt’s da kleine Mittel, um gar nicht in die typische Stressfalle zu geraten.

Ja, das glaube ich definitiv, denn es gibt ja den sogenannten Körperspeicher und daher ist es sehr wichtig, dass das Thema Resilienz und Stressbewältigung, Achtsamkeit auch in Organisationen und Unternehmen viel mehr Raum bekommt und dort eine Sensibilisierung stattfindet. Man sollte sich Gedanken machen: „Was kann ich wirklich in meinen täglichen Ritualen aufnehmen?“. Oftmals gibt’s da kleine Mittel, um gar nicht in die typische Stressfalle zu geraten.

Also was ich ganz gerne mache, ist, mir eine Me-Time zu nehmen. Das heißt, es gibt zweimal die Woche eine ganz klar definierte Rückzugszeit nur für mich. Es ist einfach Zeit, die mir gehört, diese Zeit nutze ich total gerne, um in die Badewanne zu gehen und einfach die Zeit im Hier und Jetzt zu genießen. Und was halt auch immer hilft, sind tägliche Rituale, also sich wirklich etwas vorzunehmen, was vor allem der Familie bekannt ist, dass man zum Beispiel zweimal in der Woche zum Yoga geht oder Tennis spielt oder generell etwas macht, das man sehr gerne mag. Das sollte man dann wirklich in den Arbeitsalltag integrieren und sich das, ganz wichtig, in seinem Terminkalender notieren. Genau so wie ein Meeting, das feststeht, ist dann diese Zeit auch fest eingetragen und wird nicht vergessen, sondern eingehalten.

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