Sie sind überall
Wenn du diesen Artikel liest, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass du gerade mit deinem Handy im Internet surfst. Schon längst müssen wir zugeben, dass der Medien-Bulldozer uns überrollt hat. Von A wie Arztbesuch bis Z wie Zugtickets deckt unser täglicher Begleiter alles ab. Da wo die Nützlichkeit aufhört, da hört der Unsinn und Zeitraub an. Es gibt Versuche wie z.B. in Frankreich, dass Schulen den bewussten Umgang mit Medien lehren. Ein guter Ansatz, aber dies wird diesem gigantischen Thema nicht gerecht. Wir sagen, dass der Umgang mit Medien auch Erziehungsauftrag ist. Wir geben euch Tipps, wie ihr es schafft, Klarheit in den Medien-Dschungel zu bringen.
Die eigene Nase
Zuerst einmal sei gesagt, dass du dir erst einmal an die eigene Nase fassen musst, bevor du den bewussten Umgang mit Medien deinen Kinder beibringen kannst. Schließlich lernen Kinder oft nach dem Prinzip der Nachahmung. Das gelingt nur, wenn du selber auch mal das Handy weglegst. Du musst dir selber klarmachen, wofür du dein Smartphone, Computer usw. nutzt. Hat es einen Mehrwert oder ist es purer Zeitvertreib?
Verbot für ein Verbot
Du solltest nicht damit anfangen Verbote zu verhängen. Erstens werden diese wohl kaum ohne Gewalt durchzusetzen sein und zweitens ist dies auch der falsche Weg. „Ohne mein Smartphone fühle ich mich nackt“ hört man oft. Es ist längst zu einem Teil von uns geworden und man füllt sich ohne, als würde etwas fehlen. Du kennst sicher den Herzinfarkt-Moment, wenn du mal nicht weißt, wo sich dein Smartphone befindet. Es wäre ein zu großer Verlust von wertvollen Daten, wenn es abhanden kommt.
Der Ganzkörper-Check
Wenn es schon wie ein Körperteil von uns fungiert, dann sollten wir es auch dementsprechend pflegen. Sorge dafür, dass es immer sauber ist. Hört sich komisch an? Ist es nicht. Der Bakterien-Jahrmarkt, welcher sich auf jedem Smartphone befindet, verursacht Krankheiten. Eine wöchentliche Reinigung mit einem Desinfektionstuch reicht schon aus. Ein Brillenputztuch tut es auch. Für die Sheldon Coopers unter uns, die es ganz genau wissen wollen, gibt es mittlerweile auch wahre Wellness-Maschinen. Die sogenannten UV-Handy-Reiniger sind die Solarien der Smartphones und töten jedes Bakterium. Doch damit ist nicht genug getan. Du weißt doch sicher sehr gut: Auf die inneren Werte kommt es an. Soll heißen, dass du dein Smartphone auch auf Herz und Nieren testen solltest. Müll es nicht mit endlosen Apps und Fotos zu, die du eventuell irgendwann mal wieder anguckst. Werte es lieber mit Apps auf, die einen Mehrwert für dich selber bieten.
2 Erziehungstipps
Hände auf den Tisch
Wer kennt es nicht? Auch beim Abendessen wird noch schnell eine Nachricht verschickt oder man kommt erst gar nicht, weil die Serie auf Netflix erst noch zu Ende geguckt werden muss. Wir sagen ganz klar: Handy in Kombination mit Essen geht genau so wenig wie Instagram ohne Internetverbindung. Wie bei vielen Sachen gilt auch in diesem Fall: Aus den Augen, aus dem Sinn! Soll bedeuten: Sucht euch einen blickdichten Platz, an dem die Smartphones während Abendessen und anderen Tagesabschnitten auch mal ein Päuschen finden.
Es ist Zeit für das Gespräch
Auch beim Thema Mediennutzung ist es deine Pflicht, ein aufklärendes Gespräch zu führen. Bestimmt hast du es schon mal versucht, die Medienbenutzung deines Kindes zu regulieren und warst erfolglos. Wichtig ist, dass du deinem Kind die Hintergründe für dein Anliegen erklärst. Sag nicht, wie schrecklich krank man wird (z.B. Schlafprobleme), sondern erkläre, wie Medien die Kreativität und motorischen Fähigkeiten stärken. Auch die Mediennutzung ist ein zweischneidiges Schwert.
Zufluchtsort
Was Social Media Plattformen so schön macht, ist ja auch, dass man bei ihnen Schutz suchen kann. Man kann die Person sein, die man sein will, was Kreativität fördert, aber auch die Fähigkeit schwächt, Probleme zu lösen. Auch wenn das niemand will: Versuche nicht immer den leichteren Weg zu gehen. Zwinge dich dazu, auch mal die Konfrontation mit einem Problem zu suchen. Das Leben ist eine Achterbahn. Die Frage ist nur, mit welcher Einstellung man sie fährt. Hat man erst einmal die Konfrontation angenommen, dann lernt man, wie man Lösungen sucht und einen Lösungsweg findet und das ist eine Kompetenz, welche einem weiter hilft.
Deine Meinung
Wie lange am Tag bist du am Smartphone? Findest du es zu viel? Wofür genau benutzt du es? Lass uns diskutieren und uns gegenseitig Ratschläge geben.