
Mehr als nur eine Interior Designerin
Evgenija Kasper ist nicht nur im Bereich Interior Design tätig, die junge Frau teilt mit ihren knapp 80 tausend Instagram Followern alles über die Themen Lifestyle, Beauty, Fashion, Interior Design und vieles mehr. Sie gibt Produktempfehlungen und inspiriert uns mit ihrem Stil und ihrer ehrgeizigen Persönlichkeit. Als moderne Frau mit ihrer online Präsenz lebt sie am Zahn der Zeit und auch ihre Interior Konzepte versucht sie der heutigen Zeit anzupassen. Ihre Beratung läuft hauptsächlich online, was effektiv und angenehmer für beide Seiten ist, denn sie spart sich die Reisezeit im Auto und kann diese stattdessen in die gestalterischen Projekte stecken. Für den Kunden selber ist es so auch viel entspannter. Aber lernt sie in unserem Interview selber kennen:

…ein bisschen Glamour darf nicht fehlen…
Wie bist du zum Interior Design gekommen?
Kreativität hat mein Leben maßgeblich beeinflusst, schon von klein auf habe ich mich gerne künstlerisch ausgetobt. Allerdings habe ich nach meinem Schulabschluss erst einmal eine ganz andere Richtung eingeschlagen und habe ein Jahr im Kindergarten gearbeitet. Das ist wirklich eine sehr wertvolle Arbeit, aber mir ist bewusst geworden, dass es für mich persönlich nicht der richtige Job ist. Erst dann habe ich mir wirklich Gedanken gemacht, wo ich meine Fähigkeiten am besten einsetzen kann und welcher Beruf mich wirklich glücklich machen würde. Durch Internetrecherche bin ich dann, ganz oldschool, auf den Studiengang Innenarchitektur gestoßen und haben diesen anschließend klassisch studiert und mit dem Bachelor abgeschlossen. Danach wollte ich gerne direkt in die Arbeitswelt eintauchen, sodass ich in verschiedenen Interior Design Büros gearbeitet habe. Hier konnte ich eine Menge mitnehmen, nicht nur gestalterisch, sondern auch, wie die Arbeitswelt so funktioniert.
Wie würdest du deinen persönlichen Stil beschreiben?
Ich habe schon so einige Stile mitgemacht, aber mittlerweile würde ich sagen, dass ich bei einem Mix aus verschiedenen Stilen angekommen bin und mich damit am wohlsten fühle. Den skandinavischen Stil mag ich sehr gerne. Die hellen Farben wirken auf mich beruhigend und harmonisch, knallige Farben sind (zurzeit) nichts für mich. Trotzdem darf so ein bisschen Glamour bei mir nie fehlen. Das heißt hier und da ein paar Goldakzente, ein paar opulente Möbel und schwere Stoffe wie zum Beispiel Samtgardinen. Das hört sich im ersten Moment vielleicht absolut unpassend an, aber in meiner Wohnung habe ich genau diese zwei Stile umgesetzt und alles fügt sich perfekt zusammen.



Wie gehst du vor, wenn du einen Raum gestaltest? Womit beginnst du?
Da ich meine Dienstleistung als Interior Designerin auf den Online Bereich spezialisiert habe, ist für mich der erste und wichtigste Step das Telefonat mit dem Kunden. Mir ist es wichtig, ihn kennenlernen, seine Wünsche und seinen Stil zu erkennen. Anschließend geht es an die Umsetzung. Dabei arbeite ich mit Moodboards, um dem Kunden einen ersten Vorgeschmack zu geben, in welche Richtung es gehen wird. So kann ich auch nochmal differenzierter eingrenzen, welche Stilrichtung ihm letztendlich gefällt und womit er nicht so glücklich wäre. Danach folgt meistens ein erneuter Austausch mit dem Kunden und ich setze mich an die finale Planung. Je nachdem wie umfangreich der Kunde sich sein Einrichtungskonzept wünscht, erstelle ich Farb- und Materialcollagen bis hin zu 3D Renderings. Zusätzlich erhält er noch eine Online Shoppingliste dazu. Der Kunde kann sich entsprechend zurücklehnen, denn er erhält sein fertiges Einrichtungskonzept von mir und kann anschließend alle Möbel gemütlich von zu Hause aus bestellen und das dann tun, wann es ihm passt. Natürlich mache ich auch eine klassische Beratung vor Ort, wenn das gewünscht wird. Aufgrund der ständigen Digitalisierung sehe ich besonders in der Online Beratung die Zukunft. Mittlerweile können wir ganz easy unsere Lebensmittel nach Hause bestellen, wieso sollte das mit unserem perfektem Einrichtungskonzept nicht auch gehen?
Was sind deine drei Lieblingsgegenstände bei dir zuhause?
Das ist einmal der Samtsessel in meinem Arbeitszimmer, wo ich mich gerne niederlasse, wenn ich eine kreative Pause brauche. Außerdem meine Couch, wobei ich seit längerem auf der Suche nach einem neuen Modell bin, meinem Kater sei Dank. Dann liebe ich noch den Barwagen, der dem Wohnzimmer eben dieses gewisse Glamour verleiht.
Was inspiriert dich?
Die meiste Inspiration hole ich mir tatsächlich, wenn ich unterwegs bin und in einem coolen Café oder Restaurant sitze. Aus dem Grund richte ich mich bei der Wahl des Lokals öfter nach der Inneneinrichtung, als nach der Speisekarte (lacht). Ich finde es gut, dass heutzutage, besonders in der Gastronomie, viel Wert daraufgelegt wird, in welcher Atmosphäre man isst. Außerdem schaue ich mir unheimlich gern Hotellobbys an. Dort findet man hin und wieder sehr ausgefallene Styles.

Interior Designerin auf online Basis
Welchem Einrichtungsstil kannst du nichts abgewinnen?
Definitiv dem super cleanen Minimalismus. Ich finde, dass es auf Bildern sehr stylish und ansprechend aussieht, aber ich persönlich würde mich niemals in einem super cleanem Inferior wohl fühlen. Es gab mal eine Phase bei mir, wo ich radikal aussortiert habe. Hierbei habe ich aber ganz schnell gemerkt, dass mir dabei die Persönlichkeit fehlt. Mittlerweile sammle ich nicht mehr unsinnig Dinge an, sondern habe nur noch Teile zuhause, die ich super gerne habe und an denen ich mich erfreue. Das kann bei mir dann auch mal die dritte Vase sein, weil ich eben finde, dass sie perfekt in die eine Ecke in meiner Wohnung passt. Andersherum kann ich mich aber auch einfach von Dingen trennen, wenn sie mir keine Freude mehr bereiten.
Wie verleihe ich meinen Räumen mehr Persönlichkeit?
Ganz einfach, nämlich mit persönlichen Dingen. Ich liebe es, wenn ich bei jemandem zu Besuch bin und mir dann alle Dinge anschauen kann, die in der Wohnung präsentiert werden. Die Gegenstände erzählen eine Geschichte und wir lieben doch alle Geschichten. Sehr gerne bringe ich auch aus dem Urlaub Dinge mit und damit meine ich keine nervigen Mitbringsel, sondern Teile, an denen man lange seine Freude hat. Schöne Vasen, Lampen, Decken, Kissen, usw., das kann man alles super easy mit dem Koffer transportieren. Bei sich zuhause kann man dann an den schönen Tag zurückdenken, als man es sich gekauft hat. Dann ist es eben nicht nur eine Lampe, sondern man denkt an den Städtetrip in Amsterdam mit seiner besten Freundin.
Was darf in deinem Traumhaus nicht fehlen?
Eine Badewanne und eine Terrasse. Ein Zuhause sollte immer ein Wohlfühlort sein und ich liebe es, im Winter hin und wieder ein Bad zu nehmen. Das entspannt mich total. Im Sommer dagegen verbringe ich die Tage gerne draußen. Ein Frühstück mit der Family an einem sonnigen Tag auf der eigenen Terrasse, umgeben von ganz viel Grün – so stelle ich mir mein Traumzuhause vor.
Wie sieht ein Arbeitsalltag bei dir aus?
Mein Tag beginnt mit einer großen Tasse grünem Tee. Dabei schaue ich mir meine To-Do Liste für den Tag an, die ich immer am Abend vorher schreibe. Vorm Schlafen gehen fallen mir immer die wichtigsten Dinge ein. Anschließend geht es für mich an meine Mails und Telefonate, das sind tatsächlich auch die einzigen Punkte, die bei mir jeden Tag gleich ablaufen. Ansonsten verläuft bei mir so gut wie jeder Tag verschieden, denn neben meiner Tätigkeit als Interior Designer bin ich auch als Content Creator auf Instagram tätig. Meine Nachmittage sind entweder gefüllt mit der Erstellung von Bild- und Videomaterial, Konzepte zu schreiben und umsetzen oder aber ich stelle Kundenprojekte fertig. Durch die Onlineberatung entfällt für mich die Fahrt zum Kunden. Das regle ich alles super easy per Smartphone. Diese Methode erleichtert nicht nur mir den Arbeitsalltag, sondern vor allen Dingen dem Kunden. Ich bin jederzeit erreichbar und kleine Details können in schnellster Zeit gelöst werden.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Zukunftspläne habe ich so einige, aber ich versuche immer im Hier und Jetzt zu leben und plaudere nur ungern meine Ziele heraus. Wenn die ersten Steps dafür gemacht sind, teile ich meine Ideen aber gerne mit allen anderen.